Bybit entfernt von der schwarzen Liste der AMF und strebt MiCA-Lizenz an
Die Kryptobörse Bybit wurde von der schwarzen Liste der französischen Finanzmarktaufsicht AMF entfernt, nachdem sie zuvor wegen fehlender Lizenzierung beanstandet worden war. Bybit hatte seine Dienste für französische Nutzer eingestellt und entspricht nun offenbar den französischen Vorschriften, möglicherweise im Zuge der Beantragung einer MiCA-Lizenz. Dies folgt einem Trend verstärkter Regulierung im französischen Kryptomarkt.
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Die Kryptowährungsbörse Bybit ist nicht mehr auf der schwarzen Liste der französischen Finanzmarktaufsicht AMF (Autorité des Marchés Financiers) aufgeführt. Nachdem Bybit im Mai 2022 aufgrund fehlender Lizenz als Digital Asset Service Provider (DASP) und damit wegen Verstoßes gegen französische Vorschriften auf die Liste gesetzt wurde (Cointelegraph), ist sie nun wieder entfernt worden. Die AMF hatte damals in einer Pressemitteilung vom 16. Mai 2024 französische Anleger vor Bybit gewarnt und betont, dass die Börse nicht berechtigt sei, Dienstleistungen im Bereich digitaler Vermögenswerte in Frankreich anzubieten. Die AMF behielt sich rechtliche Schritte zur Blockierung der Plattform-Website vor. (AMF)
Bereits im August 2024 reagierte Bybit, indem es französischen Nutzern den Kauf neuer Produkte und die Erweiterung bestehender Positionen untersagte. Im Dezember 2024 kündigte Bybit dann die vollständige Einstellung der Abhebungs- und Verwahrungsdienste für Nutzer in Frankreich ab Januar 2025 an (Blockhead). Die Nutzer wurden aufgefordert, ihre Gelder vor Ablauf der Frist im Januar abzuheben. Für Konten mit einem Guthaben von mehr als 10 USDC plante Bybit, nicht beanspruchte Gelder an Coinhouse, einen regulierten französischen Krypto-Verwahrer, zu überweisen. Kleinere Konten mit einem Guthaben von 10 USDC oder weniger sollten eine Kontoauflösungsgebühr von 10 USDC entrichten.
Bybits Rückzug aus Frankreich fiel mit einer Zeit verstärkter regulatorischer Kontrolle von Krypto-Börsen in Frankreich zusammen. Während Bybit den französischen Markt verließ, begrüßten andere Unternehmen wie Circle, der Emittent von USDC, den neuen regulatorischen Rahmen und erlangten als erster Stablecoin-Emittent die MiCA-Konformität (Blockhead).
Frankreich hatte beschleunigte Maßnahmen ergriffen und Unternehmen verpflichtet, bis Mitte 2026 eine obligatorische Lizenz zu erhalten, was der Praxis des Betriebs ohne vollständige Genehmigung ein Ende setzte. Bybit erklärte in einer Mitteilung, dass es stets das Hauptziel des Unternehmens gewesen sei, seine Geschäfte in Übereinstimmung mit allen relevanten Regeln und Vorschriften zu betreiben. Angesichts der jüngsten regulatorischen Entwicklungen der französischen Regulierungsbehörde werde Bybit jedoch aufhören, seine Produkte und Dienstleistungen französischen Staatsbürgern und Einwohnern anzubieten (Coindesk).
Die Streichung von Bybit von der schwarzen Liste der AMF lässt darauf schließen, dass das Unternehmen die notwendigen Schritte unternommen hat, um den französischen Vorschriften zu entsprechen. Berichten zufolge strebt Bybit eine MiCA-Lizenz an, um seine Dienstleistungen im europäischen Markt anbieten zu können.
Quellen:
- https://cointelegraph.com/news/bybit-removed-france-amf-blacklist
- https://www.amf-france.org/en/news-publications/news-releases/amf-news-releases/amf-reminds-public-cryptoasset-trading-platform-bybit-blacklisted
- https://www.blockhead.co/2024/12/18/bybit-to-cease-services-for-french-users-amid-regulatory-pressure/
- https://www.coindesk.com/policy/2024/08/02/crypto-exchange-bybit-withdraws-from-france-in-response-to-regulations