Chinas Wirtschaft steht 2024 vor großen Herausforderungen, darunter die Nachwirkungen der Null-COVID-Politik und eine Krise im Immobiliensektor, die Wachstum und Konsum bremsen. Regierungsmaßnahmen zur Stützung der Wirtschaft zeigen bisher begrenzte Wirkung, und die anhaltende Schwäche könnte globale Auswirkungen haben.
Chinas Wirtschaft kämpft im Jahr 2024 mit erheblichen Schwierigkeiten. Wie Cryptopolitan berichtet, scheinen eine Reihe von Fehlentscheidungen der chinesischen Regierung das Wirtschaftswachstum zu bremsen. Die Ursachen für diese Probleme sind komplex und reichen von den anhaltenden Folgen der strengen Null-COVID-Politik bis hin zu einer Krise im Immobiliensektor.
Die über drei Jahre verfolgte Null-COVID-Strategie hat die chinesische Wirtschaft stark beeinträchtigt. Lockdowns und Reisebeschränkungen führten zu Produktionsausfällen, unterbrochenen Lieferketten und einem Rückgang des Konsums. Entgegen den Erwartungen von Analysten blieb eine schnelle Erholung nach dem Ende der Null-COVID-Politik aus. NPR zitiert in einem Interview Tao Wang, Chefvolkswirtin für China bei UBS, die berichtet, dass Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion und Investitionen im Juli 2023 hinter den Erwartungen zurückblieben.
Ein weiterer zentraler Faktor für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist die Krise im Immobiliensektor. Jahrelanges übermäßiges Wachstum und hohe Verschuldung führten zum Zusammenbruch von Immobilienentwicklern, was wiederum Investitionen und Konsum dämpfte. Die New York Times berichtet, dass die Krise im Immobiliensektor das Vertrauen von Verbrauchern und Unternehmen erschüttert hat. Chinesische Verbraucher, die ohnehin schon zu hohen Sparquoten neigen, sparen nun noch mehr, und Unternehmen kürzen Gehälter und stellen weniger neue Mitarbeiter ein.
Die chinesische Regierung hat zwar Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft ergriffen, darunter geldpolitische Anreize und die Ankündigung weiterer Unterstützung für den Immobilienmarkt. Die Wirkung dieser Maßnahmen ist jedoch bisher begrenzt. Wie der Diplomat berichtet, haben die von der People’s Bank of China Ende September angekündigten geldpolitischen Anreize wenig bewirkt, und ein dringend benötigter fiskalpolitischer Stimulus zur Ankurbelung des Binnenkonsums fehlt weiterhin.
Die wirtschaftlichen Probleme Chinas haben auch Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt spielt China eine wichtige Rolle im internationalen Handel und den Finanzmärkten. Eine anhaltende Schwäche der chinesischen Wirtschaft könnte daher globale Konsequenzen haben.
Es bleibt abzuwarten, wie die chinesische Regierung auf die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen reagieren wird. Die derzeitige politische Lage in Peking könnte die Umsetzung pragmatischer Lösungen erschweren. Wie Tao Wang im NPR-Interview betont, ist es wichtig, die langfristigen Veränderungen der chinesischen Wirtschaft, wie den demografischen Wandel und die Verlangsamung der Urbanisierung, zu berücksichtigen. Diese Veränderungen erfordern möglicherweise eine Neuausrichtung der wirtschaftlichen Ziele und eine Anpassung der politischen Maßnahmen.
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