Die Eltern des verstorbenen OpenAI-Informanten Suchir Balaji verklagen San Francisco und die Polizeibehörde wegen angeblicher Vertuschung seines Todes, den sie nicht als Selbstmord ansehen. Sie werfen den Behörden vor, die Ermittlungen unzureichend geführt und wichtige Beweise ignoriert zu haben, und fordern die Herausgabe aller relevanten Dokumente zum Todesfall. Die Familie vermutet Fremdverschulden und kritisiert die vorschnelle Einstufung als Selbstmord.
Die Eltern von Suchir Balaji, einem ehemaligen Mitarbeiter von OpenAI, der im November 2024 tot aufgefunden wurde, haben Klage gegen die Stadt San Francisco und die San Francisco Police Department (SFPD) eingereicht. Sie beschuldigen die Behörden, den Tod ihres Sohnes als Selbstmord darzustellen und den wahren Grund zu vertuschen. Laut Decrypt wurde die Klage im Januar eingereicht und behauptet, die SFPD habe den Tod vorschnell als Selbstmord eingestuft, ohne eine umfassende Untersuchung durchzuführen.
Balaji arbeitete von November 2020 bis August 2024 bei OpenAI. Er hatte im Oktober 2024 der New York Times ein Interview gegeben, in dem er erklärte, OpenAI beim Sammeln und Verwenden großer Datenmengen aus dem Internet ohne Genehmigung vor der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 unterstützt zu haben. Seine Eltern, Poornima Ramarao und Balaji Ramamurthy, fordern nun die Herausgabe öffentlicher Dokumente im Zusammenhang mit dem Todesfall. Ihr Anwalt, Joseph Goethals, erklärte gegenüber Decrypt, dass die Klage die Stadt, die Polizei und den Gerichtsmediziner dazu auffordert, diese Dokumente gemäß dem Public Records Act freizugeben. Sollten die Dokumente nicht innerhalb von zehn Tagen herausgegeben werden und keine gültigen Ausnahmen greifen, werde man die Herausgabe gerichtlich erzwingen.
AsAmNews berichtet ebenfalls über den Fall und erwähnt Balajis Tätigkeit bei OpenAI von November 2020 bis August 2024. KQED berichtet über die Zweifel der Eltern an der Selbstmordtheorie und ihren Verdacht auf Fremdverschulden. Balajis Mutter, Poornima Ramarao, kritisiert die ihrer Ansicht nach unzureichenden Ermittlungen der Polizei und die Weigerung, den vollständigen Autopsiebericht herauszugeben. Sie vermutet eine Vertuschung. Der Anwalt der Familie, Kevin J. Rooney, ehemaliger Staatsanwalt, fordert Transparenz und eine gründliche Untersuchung der Todesumstände.
Republic World greift die Klage ebenfalls auf und zitiert Ramaraos Anschuldigungen auf X (ehemals Twitter), in denen sie die SFPD der Vertuschung bezichtigt. Rooney kritisiert die widersprüchlichen Aussagen der Polizei, die den Fall einerseits als abgeschlossen bezeichnet, andererseits aber keinen Bericht veröffentlicht, da die Ermittlungen angeblich noch andauern. Der Artikel erwähnt auch Balajis Kritik an der Verwendung urheberrechtlich geschützten Materials für das Training von KI-Modellen.
SFist berichtet über die Spekulationen und Verschwörungstheorien rund um Balajis Tod. Die Familie argumentiert, Balaji habe keinen Abschiedsbrief hinterlassen und kurz vor seinem Tod ohne Anzeichen von Suizidgedanken mit seiner Familie telefoniert. Sie kritisieren auch, dass der Gerichtsmediziner nur 40 Minuten in Balajis Wohnung verbrachte, bevor er den Tod als Selbstmord einstufte. Eine zweite, privat in Auftrag gegebene Autopsie habe Schusswunden ergeben, die "untypisch und ungewöhnlich für Selbstmorde" seien. Die Ergebnisse dieser Autopsie wurden jedoch nicht veröffentlicht.
Yahoo News berichtet über die Vorwürfe der Eltern, die von Mord und einer Vertuschung durch Medien und Behörden ausgehen. Ramarao betont, ihr Sohn sei stolz auf seine Enthüllungen gewesen und habe keine Anzeichen von Depressionen gezeigt. Sie beschuldigt den Gerichtsmediziner und einen ursprünglich von der Familie beauftragten Anwalt, in die Vertuschung verwickelt zu sein. Ein Bekannter der Familie spekuliert, dass Trauer und kulturelle Unterschiede zu den Vorwürfen beitragen könnten.
News18 führte ein exklusives Interview mit Poornima Rao, in dem sie die Gründe für die Klage darlegt. Sie kritisiert die SFPD dafür, den Tod als Selbstmord eingestuft zu haben, ohne CCTV-Aufnahmen zu überprüfen und wichtige forensische Beweise zu ignorieren. Sie beschreibt Unstimmigkeiten in den Aussagen der Polizei und des Gebäudemanagers bezüglich des Auffindens der Waffe. Rao erwägt, sich an Elon Musk zu wenden, und behauptet, OpenAI habe kurz vor Suchirs Tod Daten gelöscht.
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