Bandai Namco Studios hat in den letzten Monaten über 100 Mitarbeiter entlassen, teilweise aufgrund der Schließung von Bandai Namco Online und des Misserfolgs von Titeln wie Blue Protocol. Trotz des Personalabbaus und eingestellter Projekte verzeichnet Bandai Namco Holdings weiterhin Gewinne, angetrieben durch erfolgreiche Spiele wie Dragon Ball: Sparking! Zero. Die Umstrukturierungen und der Personalabbau werfen Fragen zur zukünftigen Strategie des Unternehmens auf.
Der japanische Spieleentwickler Bandai Namco Studios, bekannt für Spiele wie Tekken und Scarlet Nexus, hat in den letzten Monaten über 100 Mitarbeiter verloren. Wie Automaton Media unter Berufung auf Daten des japanischen Rentenservice berichtet, sank die Zahl der rentenversicherten Angestellten von 1294 im April 2024 auf 1177 im Februar 2025. Auch Gaming.news berichtet über den Personalabbau und erwähnt zusätzlich die bevorstehende Integration von Bandai Namco Online in Bandai Namco Entertainment im April 2025.
Die Ursachen für den Personalabbau sind vielfältig. Bereits im Oktober 2024 berichtete Bloomberg über angebliche „Oidashibeya“ (Ausstoßungsräume) bei Bandai Namco, in denen Mitarbeiter ohne konkrete Aufgaben geparkt und so zu einem freiwilligen Ausscheiden gedrängt werden sollten. Bandai Namco wies diese Vorwürfe zurück. VG247 sieht einen Zusammenhang zwischen dem Personalabbau und dem Misserfolg des MMORPGs Blue Protocol, das nach einem enttäuschenden Start eingestellt und dessen westliche Veröffentlichung durch Amazon Games abgesagt wurde. Einige der Blue Protocol-Entwickler haben sich unter dem Dach der Tencent-Tochter BOKURA zusammengeschlossen, um mit Blue Protocol: Star Resonance einen spirituellen Nachfolger zu entwickeln.
Automaton-media.com bestätigt die Einstellung von Blue Protocol und die Integration von Bandai Namco Online in Bandai Namco Entertainment im April 2025. Es wird vermutet, dass ein Großteil der Abgänge Mitarbeiter von Bandai Namco Online betrifft, die sich in einer Übergangsphase zwischen Projekten befinden. GamesHub und GameSpot berichten ebenfalls über die Einstellung mehrerer Projekte, darunter Spiele mit Lizenzen wie One Piece und Naruto sowie ein Projekt, das im Auftrag von Nintendo entwickelt wurde. The Register greift die Thematik der „Oidashibeya“ auf und erläutert die Schwierigkeiten, in Japan aufgrund strenger Arbeitsgesetze Mitarbeiter zu entlassen.
Trotz des Personalabbaus und der eingestellten Projekte konnte Bandai Namco Holdings in einem Finanzbericht vom 5. Februar 2025 ein deutliches Wachstum des Betriebsgewinns im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. VG247 führt dies auf den Erfolg von Titeln wie Dragon Ball: Sparking! Zero zurück, das kürzlich die Marke von 5 Millionen verkauften Exemplaren überschritten hat. GameDeveloper.com bestätigt die finanziellen Schwierigkeiten von Bandai Namco Online und den Zusammenhang mit dem Misserfolg von Live-Service-Titeln wie Blue Protocol und Gundam Evolution.
Die Situation für Bandai Namco bleibt komplex. Während das Unternehmen mit Personalabbau und Umstrukturierungen zu kämpfen hat, erzielt es gleichzeitig Erfolge mit anderen Titeln. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die zukünftige Strategie des Unternehmens auswirken werden.
Quellen: