Trotz Marktschwankungen verzeichneten Robinhood (HOOD) und MARA Holdings Kursgewinne, wobei Analysten langfristiges Potenzial für HOOD sehen. Coinbase steht im Verwahrungsgeschäft vor zunehmender Konkurrenz, während Frühindikatoren wie der PMI wichtiger als das BIP für die Einschätzung der Wirtschaftslage sind. Experten warnen vor einer möglichen Rezession trotz kurzfristigen Wachstums, gestützt durch frühere Produktionserhöhungen.
In einer volatilen Börsenwoche konnten sich Robinhood (HOOD) und der Bitcoin-Miner MARA Holdings behaupten und Kursgewinne verzeichnen. Laut Decrypt waren sie die einzigen zwei Krypto-Aktien, die im Plus schlossen. Trotz einer Herabstufung durch Morgan Stanley und der Reduzierung des Kursziels von 90 auf 40 US-Dollar, sehen Analysten der Wall Street langfristiges Potenzial in HOOD, rechnen aber aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage kurzfristig mit Schwierigkeiten. Morgan Stanley äußerte Bedenken hinsichtlich der Abhängigkeit von transaktionsbasierten Einnahmen. MARA, ebenfalls an der Nasdaq notiert, legte im Vergleich zum vorherigen Freitag um 4,5% zu und schloss bei 12,47 US-Dollar. Der Kursanstieg des Bitcoin-Miners aus Florida ist auf die gesteigerte Bitcoin-Produktion im März (+6% im Monatsvergleich) und den hohen Anteil an Miner-Belohnungen (5,8%) zurückzuführen. Ausschlaggebend ist zudem die bevorstehende Fertigstellung eines 40-Megawatt-Rechenzentrums in Ohio, die eine weitere vertikale Integration und damit niedrigere Betriebskosten ermöglichen soll. Dies ist besonders relevant angesichts der steigenden Bitcoin-Netzwerk-Schwierigkeiten, die den Aufwand für das Mining neuer Blöcke erhöhen.
Coinbase sieht sich im Verwahrungsgeschäft zunehmender Konkurrenz ausgesetzt. BlackRock hat Anchorage Digital als weiteren Verwahrer für seine iShares Bitcoin Trust (IBIT) und iShares Ethereum Trust (ETHA) Spot-ETFs an der Nasdaq hinzugefügt. Obwohl die iShares-Kryptofonds beträchtliche Summen verwalten (45 Milliarden US-Dollar in BTC und 1,7 Milliarden US-Dollar in ETH), generiert das Verwahrungsgeschäft für Coinbase laut Decrypt vergleichsweise geringe Einnahmen. Nach der Zulassung von Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETFs im Jahr 2024 verdoppelten sich die Einnahmen aus Verwahrungsgebühren zwar auf 142 Millionen US-Dollar (von 70 Millionen US-Dollar im Vorjahr), dies entspricht jedoch nur etwa 6% der Gesamteinnahmen von Coinbase im vierten Quartal (2,3 Milliarden US-Dollar). Die Haupteinnahmequelle bleibt der USDC-Stablecoin von Circle, dank einer Vereinbarung zur Gewinnteilung der Zinserträge aus den USDC-Reserven.
Der bevorstehende BIP-Bericht des US-Handelsministeriums steht im Fokus, insbesondere in der Politik. James Butterfill, Forschungsleiter bei CoinShares, betrachtet das BIP jedoch als nachlaufenden Indikator, dem Vermögensverwalter weniger Bedeutung beimessen sollten. Auch wenn der BIP-Bericht für das erste Quartal nicht zwingend auf eine Rezession hindeutet, gibt es laut Butterfill andere besorgniserregende Signale, wie den Rückgang des Verbrauchervertrauens, die Belastung kleiner Unternehmen und den Anstieg der Insolvenzanmeldungen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) hingegen gilt als Frühindikator, basierend auf Umfragen. Der S&P Global PMI zeigte im März Wachstum, das jedoch teilweise auf strategische Produktionserhöhungen im Vorfeld von Trumps Zollstreit zurückzuführen ist. S&P bemerkte zudem eine deutliche Verschlechterung des Geschäftsklimas unter den Befragten "überall" – mit Ausnahme von Russland.
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