Gouverneur Arnold Palacios der Nördlichen Marianen hat ein Gesetz zur Einführung eines eigenen Stablecoins auf Tinian mit einem Veto blockiert. Er begründete dies mit rechtlichen Bedenken und möglicher Verfassungswidrigkeit, insbesondere hinsichtlich der damit verbundenen Online-Casino-Regulierung. Der "Tinian Stable Token" sollte die lokale Wirtschaft stärken, wurde aber aufgrund fehlender Maßnahmen gegen illegales Glücksspiel und ungeklärter Zuständigkeitsfragen abgelehnt.
Der Gouverneur der Nördlichen Marianen, Arnold Palacios, hat ein Gesetz, das die Ausgabe eines eigenen, an den US-Dollar gekoppelten Stablecoins durch die lokale Regierung von Tinian ermöglichen sollte, mit einem Veto abgelehnt. Wie Cointelegraph berichtet, begründete Palacios seine Entscheidung in einem Schreiben vom 11. April mit "mehreren rechtlichen Problemen und möglicher Verfassungswidrigkeit" des Gesetzes.
Der Hauptfokus des Gesetzes lag auf der Vergabe von Lizenzen für Online-Casinos und enthielt einen Passus, der dem Schatzmeister von Tinian die Ausgabe, Verwaltung und Einlösung eines "Tinian Stable Token" erlaubt hätte. Tinian, eine kleine Insel mit etwas über 2.000 Einwohnern, gehört zum Commonwealth der Nördlichen Marianen und ist wirtschaftlich hauptsächlich vom Tourismus abhängig. Die lokale Regierung, die Gemeinde Tinian und Aguiguan, erhoffte sich durch den Stablecoin eine Stärkung der lokalen Wirtschaft. Wie die Marianas Variety im März berichtete, wurde das Gesetz von Senator Jude U. Hofschneider eingebracht und von der vierköpfigen Tinian-Delegation im Parlament der Marianen einstimmig angenommen.
In seiner Veto-Begründung kritisierte Palacios die Regulierung einer Branche, die über die Grenzen der Gerichtsbarkeit hinausgehen könne, und bemängelte fehlende "robuste Durchsetzungsmaßnahmen zur Verhinderung illegaler Glücksspielaktivitäten". Zum vorgeschlagenen Stablecoin selbst äußerte er sich nicht direkt. Laut Cointelegraph hätte Tinian mit der Verabschiedung des Gesetzes Wyoming überholt, dessen Gouverneur Mark Gordon im März angekündigt hatte, dass der Stablecoin des Bundesstaates im Juli einsatzbereit sein könnte.
Der Stablecoin sollte unter dem Namen Marianas US Dollar (MUSD) laufen und vollständig durch Bargeld und US-Treasury-Bills gedeckt sein, die vom Finanzministerium der Gemeinde Tinian als Reserve gehalten würden. Die lokale Regierung von Tinian hatte das Technologieunternehmen Marianas Rai Corporation mit Sitz in der Hauptstadt Saipan beauftragt, die Infrastruktur für die Ausgabe und Einlösung von MUSD sowie die Entwicklung des zugehörigen Ökosystems bereitzustellen. Der Start von MUSD sollte zeitgleich mit Googles Plan erfolgen, Glasfaserkabel vom US-Festland über Tinian nach Japan zu verlegen, um die Internetverbindung zu verbessern. Der Token sollte auf der eCash-Blockchain starten, einer Abspaltung von Bitcoin Cash, welche wiederum eine Abspaltung von Bitcoin ist.
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