Britische Inflation erreicht im November 2,6% und entspricht den Erwartungen

Die Inflation in Großbritannien ist im November auf 2,6% gestiegen, verglichen mit 2,3% im Vormonat. Dies markiert den zweiten Anstieg in Folge und den höchsten Wert seit März 2024. Der Anstieg entspricht den Prognosen der Marktbeobachter, die einen Wert von 2,7% erwartet hatten, wie Cryptopolitan berichtet. Auch Reuters bestätigt den Anstieg auf 2,6% im November. Die Kerninflation, welche die volatileren Preise für Energie und Lebensmittel ausschließt, kletterte auf 3,5% und blieb damit unter den erwarteten 3,8%. Die Dienstleistungsinflation verharrte unverändert bei 5%, so das Office for National Statistics (ONS).

Der Inflationsanstieg dürfte die Entscheidung der Bank of England (BoE) über den Leitzins beeinflussen, die am Tag nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten erwartet wurde. MoneyWeek berichtete bereits vor den Daten, dass die Märkte eine Zinssenkung durch die BoE ausgeschlossen hatten. Die aktuellen Zahlen machen eine solche Zinssenkung nun noch unwahrscheinlicher.

Danni Hewson, Leiterin der Finanzanalyse bei AJ Bell, kommentierte die Lage gegenüber Morningstar UK und hob die anhaltend hohe Dienstleistungsinflation hervor, die die Aufmerksamkeit der BoE auf sich ziehen dürfte. Hewson verwies auch auf die veränderten Markterwartungen bezüglich der Zinsentwicklung im Jahr 2025. Während noch vor wenigen Wochen von vier Zinssenkungen ausgegangen wurde, rechnet der Markt nun mit einem langsameren Rückgang der Zinsen.

Der erneute Inflationsanstieg nach einem stetigen Rückgang vom Höchststand von über 11% im Jahr 2022 hat verschiedene Ursachen. Laut ONS trug der Verkehrssektor am stärksten zum monatlichen Anstieg des Verbraucherpreisindex (CPI) bei. Obwohl die Verkehrspreise insgesamt sinken, verteuern höhere Preise für Kraftstoffe und Gebrauchtwagen die Kosten. Das ONS erklärte, dass die Verkehrspreise im Jahresvergleich bis November 2024 um 1,1% gefallen sind, verglichen mit einem Rückgang von 2,0% im Jahresvergleich bis Oktober. Der monatliche Preisrückgang im November 2024 betrug 0,8%, verglichen mit einem Rückgang von 1,7% im Vorjahr. Die Veränderung der Jahresrate ist hauptsächlich auf die Auswirkungen von Kraftstoff- und Gebrauchtwagenpreisen zurückzuführen, die teilweise durch einen Abwärtseffekt bei den Flugpreisen kompensiert wurden.

Wohnen und Haushaltsdienstleistungen trugen ebenfalls maßgeblich zum CPIH bei, einem Inflationsmaß, das die Wohnkosten von Eigentümern berücksichtigt. Die Inflationsdaten wurden inmitten erhöhter Staatsausgaben veröffentlicht, die durch den Regierungshaushalt vom 30. Oktober ausgelöst wurden. Viele der im Haushaltspaket enthaltenen Maßnahmen werden als inflationstreibend angesehen, und der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, bezeichnete die Pläne der Regierung zur Erhöhung der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung als das "größte Problem" für die Wirtschaft. BNN Bloomberg berichtet ebenfalls über die steigende Inflation und die Befürchtungen einer Stagflation, einer Kombination aus schwachem Wachstum und hoher Inflation. Der Sender zitiert Paul Dales von Capital Economics, der eine Zinssenkung durch die BoE für unwahrscheinlich hält. Auch die anhaltend hohe Dienstleistungsinflation wird als besorgniserregend hervorgehoben.

Quellen:
- https://www.cryptopolitan.com/uk-november-inflation-soars-to-2/
- https://www.morningstar.co.uk/uk/news/258529/uk-inflation-rises-to-26-in-november-rate-cut-still-unlikely.aspx
- https://www.reuters.com/world/uk/uk-inflation-rises-26-november-2024-12-18/
- https://moneyweek.com/economy/live/uk-inflation-report-latest
- https://www.rte.ie/news/business/2024/1218/1487113-uk-inflation-figures/
- https://www.nbcboston.com/news/business/money-report/uk-inflation-rises-to-2-6-in-november-in-line-with-expectations/3580394/?os=vb&ref=appguce
- https://www.bnnbloomberg.ca/investing/2024/12/18/uk-inflation-jumps-to-eight-month-high-ahead-of-boe-decision/