Mehrere kanadische Medienhäuser, darunter CBC/Radio-Canada und The Globe and Mail, verklagen OpenAI wegen Urheberrechtsverletzung durch ChatGPT. Sie argumentieren, OpenAI nutze ihre Inhalte ohne Erlaubnis zum Training des Chatbots und fordern Schadenersatz sowie eine Unterlassungserklärung. OpenAI beruft sich hingegen auf das Prinzip der fairen Nutzung und betont die Zusammenarbeit mit einigen Nachrichtenagenturen.
Mehrere führende kanadische Nachrichtenunternehmen haben OpenAI vor dem Ontario Superior Court of Justice verklagt. Sie werfen dem Unternehmen vor, urheberrechtlich geschütztes Material ohne Genehmigung zum Training des Chatbots ChatGPT verwendet zu haben. Zu den Klägern zählen unter anderem CBC/Radio-Canada, Torstar, The Globe and Mail, Postmedia und The Canadian Press (u.a. Crypto News1). Die Medienhäuser fordern Schadenersatz, die Herausgabe der durch die mutmaßliche Urheberrechtsverletzung erzielten Gewinne und eine Unterlassungserklärung von OpenAI für die zukünftige Nutzung ihrer Inhalte.
Die Nachrichtenorganisationen argumentieren, OpenAI verletze regelmäßig Urheberrechte und Online-Nutzungsbedingungen, indem es große Mengen an Inhalten kanadischer Medien auslese, um Produkte wie ChatGPT zu entwickeln. Betakit8 berichtet, dass die Kläger OpenAI vorwerfen, sich die wertvolle geistige Arbeit der Nachrichtenunternehmen unrechtmäßig anzueignen und diese für eigene, auch kommerzielle Zwecke zu nutzen, ohne Zustimmung oder Entschädigung. Sie betonen das öffentliche Interesse am Journalismus und kritisieren, dass OpenAI ihre Arbeit zum eigenen kommerziellen Vorteil ausnutze. Wie CryptoSlate2 berichtet, erklärte eine Gruppe der Kläger: "OpenAI nutzt unsere Inhalte aus und missachtet dabei Urheberrechtsgesetze und Online-Nutzungsbedingungen."
OpenAI verteidigt sich mit dem Argument, dass das Training seiner KI-Modelle mit öffentlich zugänglichen Daten auf dem Prinzip der fairen Nutzung und den damit verbundenen internationalen Urheberrechtsgrundsätzen basiere. Das Unternehmen betont die enge Zusammenarbeit mit Nachrichtenagenturen, denen Möglichkeiten zur Namensnennung und einfache Möglichkeiten zur Abmeldung angeboten würden. Ein Sprecher von OpenAI erklärte gegenüber Yahoo Finance7: "Unsere Modelle werden mit öffentlich zugänglichen Daten trainiert, die auf fairer Nutzung und damit verbundenen internationalen Urheberrechtsprinzipien beruhen, die fair für Urheber sind und Innovationen unterstützen."
Dies ist der erste Fall dieser Art in Kanada. In den USA laufen bereits zahlreiche ähnliche Klagen, darunter eine Klage der New York Times gegen OpenAI und Microsoft. The Independent6 berichtet, dass einige Nachrichtenorganisationen, wie z.B. Associated Press, beschlossen haben, mit OpenAI zu kooperieren, anstatt sie zu verklagen. Sie haben Verträge unterzeichnet, um für die Bereitstellung von Nachrichteninhalten, die zum Training der KI-Systeme verwendet werden, entschädigt zu werden.
Der Ausgang dieses Falls könnte erhebliche Auswirkungen auf das Urheberrecht im KI-Zeitalter haben, da die Gerichte zwischen Innovation und Schutz des geistigen Eigentums abwägen müssen. Crypto News1 berichtet, dass OpenAI Anfang des Jahres gegenüber einem britischen Ausschuss eingeräumt habe, dass es nicht möglich sei, die derzeitigen KI-Modelle zu trainieren, ohne urheberrechtlich geschütztes Material zu verwenden.
Quellen: