Mantra und Terra Luna: Paralleler Preissturz, unterschiedliche Gründe

Der kürzlich erfolgte Preisabsturz des Mantra (OM) Tokens erinnert an den Zusammenbruch des Terra-Ökosystems im Mai 2022. Manche Beobachter sprechen sogar vom "nächsten Terra". Wie Cointelegraph berichtet, argumentieren viele in der Krypto-Community jedoch, dass die beiden Projekte, abgesehen von den optischen Ähnlichkeiten der Preischarts, nichts gemein haben. "Es ist zwar naheliegend, Parallelen zwischen dem jüngsten OM-Absturz und dem Kollaps von Terra Luna zu ziehen, jedoch handelt es sich um grundlegend verschiedene Ereignisse", erklärte Ben Yorke, Vice President of Ecosystem beim dezentralen Finanzprojekt (DeFi) Woo, gegenüber Cointelegraph. Alexis Sirkia, Vorsitzender des DeFi-Infrastrukturprojekts Yellow Network, stimmt dem zu: "Es gibt keine wirklichen Gemeinsamkeiten, außer der visuellen Darstellung des Preisverfalls." Am 13. April fiel der OM-Token von Mantra innerhalb weniger Stunden um 92%, von über 6 US-Dollar auf etwa 0,52 US-Dollar. Laut CoinGecko verlor OM in weniger als vier Stunden 5,4 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung. Im Vergleich dazu benötigte TerraClassicUSD (ehemals UST) fünf Tage, um einen ähnlichen prozentualen Verlust zu erleiden und 17,2 Milliarden US-Dollar zu verlieren. Der Absturz von LUNA verlief langsamer als der von OM und USTC. Er begann bereits einige Zeit vor der Entkopplung des UST-Tokens am 9. Mai 2022. Die visuelle Ähnlichkeit der Preischarts hat dennoch zu Vergleichen geführt, obwohl erhebliche strukturelle Unterschiede zwischen den Projekten bestehen. Yorke von Woo und Sirkia von Yellow Network sind sich einig, dass der Zusammenbruch von Terra systembedingt war und auf das Versagen seines algorithmischen Stablecoins zurückzuführen ist, während bei Mantra keine systemischen Fehler festgestellt wurden. "Bei OM scheint es sich eher um einen Fall von Missmanagement oder Fahrlässigkeit zu handeln", sagte Yorke und fügte hinzu, dass der Mantra-Crash mit einer "großen Anzahl von Insider-Token" einherging, die an Börsen transferiert wurden, was kaskadenartige Liquidationen auslöste. "Das Problem war kein struktureller Fehler im Protokoll, sondern eher ein Vertrauensverlust und ein fehlerhafter Umgang mit den Token", bemerkte er. "Mantra ist nicht kaputt. Es gab keine Kopplung, die scheitern konnte. Dies ist ein Problem der Marktstruktur, kein Protokollfehler", erklärte Sirkia und betonte, dass nur ein Ereignis wie ein Smart-Contract-Fehler auf ein ernsthaftes Problem im Protokoll hindeuten würde. Er fügte hinzu: "Terra brach aufgrund seiner Konstruktion zusammen. Mantra durchlief eine marktgetriebene Korrektur. Das Team blieb währenddessen transparent. Nach dem Absturz erholte sich OM um über 200%, was auf eine tatsächliche Nachfrage und das Vertrauen der Community schließen lässt. Diese Art der Erholung gab es bei Luna nie." Yorkes und Sirkias Kommentare zu Mantra fallen auf den zweiten Tag nach dem OM-Crash. Der Token erholte sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung leicht auf 0,80 US-Dollar, nachdem er am 13. April von über 6 US-Dollar auf 0,50 US-Dollar pro Token stark abverkauft worden war. Laut dem jüngsten Update von Mantra-CEO John Mullin plant Mantra, innerhalb der nächsten 24 Stunden einen detaillierten Bericht zu veröffentlichen, der die Ereignisse beschreibt, die zum Absturz des OM-Tokens geführt haben. Wie The Crypto Gateway berichtet, war der Total Value Locked (TVL) auf der Mantra Chain vor dem Zusammenbruch gering und die Nutzung des Netzwerks im Vergleich zu Terra-Luna minimal. Dies wirft die Frage auf, wie OM eine Marktkapitalisierung von über 8 Milliarden US-Dollar erreichen konnte. Quellen: - Cointelegraph: https://cointelegraph.com/news/mantra-om-vs-terra-luna-nothing-common-but-token-crash - Cointelegraph: https://cointelegraph.com/news/mantra-om-price-crash-bounces-200-luna-risk - The Crypto Gateway: https://thecryptogateway.it/en/mantra-as-luna-effect-domino-clear/