Fed-Gouverneur Christopher Waller stellt den Nutzen einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) für den alltäglichen Zahlungsverkehr in den USA infrage, da bestehende Systeme bereits effizient seien und eine CBDC kaum Mehrwert biete. Er warnt vor übermäßiger staatlicher Kontrolle im Finanzsektor und sieht Risiken für Privatsphäre und Datensicherheit. Obwohl Nischenanwendungen denkbar seien, plädiert Waller für eine sorgfältige Prüfung der Notwendigkeit einer CBDC.
Der Nutzen einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) für den Zahlungsverkehr wird vom Gouverneur der US-Notenbank (Fed), Christopher Waller, in Frage gestellt. Wie Cryptonews.net berichtet, äußerte Waller Zweifel an den Vorteilen einer digitalen Version des US-Dollars für alltägliche Transaktionen.
Waller argumentiert, dass bestehende Zahlungssysteme in den USA bereits effizient und weit verbreitet seien. Er sieht keinen dringenden Bedarf für eine CBDC, um die Geschwindigkeit oder die Kosten von Zahlungen zu verbessern. Insbesondere für Privatpersonen biete eine CBDC seiner Ansicht nach kaum Mehrwert gegenüber etablierten Lösungen wie Kreditkarten, Debitkarten oder Online-Bezahldiensten.
Ein wichtiger Punkt in Wallers Argumentation ist die Frage nach der Notwendigkeit einer staatlichen Intervention im Zahlungsverkehr. Er betont, dass der private Sektor bereits innovative Lösungen anbietet und der Wettbewerb die Entwicklung vorantreibt. Eine CBDC könnte seiner Meinung nach diese Dynamik hemmen und zu einer übermäßigen staatlichen Kontrolle im Finanzsektor führen.
Darüber hinaus äußerte Waller Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der Datensicherheit im Zusammenhang mit einer CBDC. Die Zentralbank hätte Zugriff auf alle Transaktionsdaten, was zu Missbrauch und einer Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten führen könnte. Auch die Gefahr von Cyberangriffen und Datenlecks sei bei einer zentralisierten Datenbank erheblich.
Waller räumt zwar ein, dass eine CBDC in bestimmten Nischenbereichen, wie beispielsweise im internationalen Zahlungsverkehr oder bei der Abwicklung von Finanztransaktionen, Vorteile bieten könnte. Für den alltäglichen Zahlungsverkehr sieht er jedoch keinen überzeugenden Nutzen. Er plädiert dafür, die Entwicklung im privaten Sektor weiter zu beobachten und die Notwendigkeit einer CBDC sorgfältig zu prüfen.
Die Diskussion um die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung ist in den USA und weltweit in vollem Gange. Während einige Länder bereits Pilotprojekte gestartet haben, stehen andere, wie die USA, dem Thema noch zurückhaltend gegenüber. Die Argumente von Fed-Gouverneur Waller tragen zu dieser Debatte bei und verdeutlichen die Komplexität der Thematik.
Die Einführung einer CBDC hätte weitreichende Folgen für das Finanzsystem und die Gesellschaft. Es ist daher wichtig, alle Aspekte sorgfältig abzuwägen und die potenziellen Risiken und Chancen umfassend zu analysieren, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
Quelle: Cryptonews.net: https://cryptonews.net/news/legal/30067197/