Matt Hougan, CIO von Bitwise, fordert dringend klare Regulierungen für die Kryptoindustrie, da die derzeitige Unsicherheit Wachstum und Innovation hemmt. Er argumentiert, dass dezentrale Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum nicht unter die bestehenden Wertpapiergesetze fallen und stattdessen von der CFTC reguliert werden sollten, die sich auf faire Märkte konzentriert. Diese Klarheit sei essentiell, um institutionelle Investitionen zu fördern und das volle Potenzial der Branche zu entfesseln.
Matt Hougan, CIO von Bitwise Asset Management, unterstreicht die dringende Notwendigkeit klarer regulatorischer Rahmenbedingungen für die Kryptoindustrie. Die anhaltende Unsicherheit bremst laut einem Bericht von cryptonews.net das Wachstum und die Entwicklung des Sektors. Hougan argumentiert, dass die unklare Klassifizierung von Krypto-Assets als Wertpapiere oder Rohstoffe Innovationen behindert und Investoren verunsichert.
Ein zentrales Problem liegt in der Unterscheidung zwischen Wertpapieren und Rohstoffen im US-amerikanischen Regulierungssystem. Wertpapiere, die von der Securities and Exchange Commission (SEC) beaufsichtigt werden, zeichnen sich typischerweise durch sogenannte "Insider" aus – Personen mit Zugang zu nichtöffentlichen Informationen. Rohstoffe hingegen, die unter die Zuständigkeit der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) fallen, weisen diese Insiderstruktur nicht auf. Hougan betont, dass dezentrale Kryptoprojekte wie Bitcoin und Ethereum aufgrund ihrer Architektur keine traditionellen Insider haben können. Daher sei die Anwendung bestehender Wertpapiergesetze auf diese dezentralen Netzwerke unangemessen.
Die Dezentralisierung von Kryptowährungen stellt laut Hougan eine Herausforderung für traditionelle Regulierungsansätze dar. Wertpapiere erfordern Offenlegungen von Finanzberichten und Eigentümerstrukturen, um Insiderhandel zu verhindern. Bei dezentralen Netzwerken fehlt jedoch eine zentrale Instanz für solche Offenlegungen. Hougan plädiert nicht für weniger Transparenz, sondern für einen speziell auf Kryptowährungen zugeschnittenen regulatorischen Ansatz, der die dezentrale Natur der Blockchain-Technologie berücksichtigt.
Hougan schlägt vor, dezentrale Kryptoprojekte der CFTC zuzuordnen. Deren Fokus auf faire Märkte sei geeigneter als die Insider-Offenlegungspflichten der SEC. Diese Ansicht teilt auch Ripple CEO Brad Garlinghouse, der das Vorgehen der SEC als ineffektiv und kontraproduktiv kritisiert. Garlinghouse betont, dass XRP kein Wertpapier sei und kritisiert die strenge Haltung der SEC, die Innovationen hemme und der Industrie schade. Wie Coingape berichtet, befürchtet Hougan, dass vielversprechende Projekte unter den gleichen regulatorischen Hammer fallen wie unseriöse Akteure.
Die Forderung nach regulatorischer Klarheit ist nicht neu. Bereits 2021 betonte Hougan in einem Beitrag auf bitwiseinvestments.com die Bedeutung einer angemessenen Regulierung für das Wachstum der Kryptoindustrie. Er beschrieb, wie die Kryptobranche im US-Senat ihre politische Stimme fand und sich gegen existenzielle Bedrohungen wehren konnte. Auch heute sieht er die regulatorische Unsicherheit als Haupthindernis für institutionelle Investitionen, wie Binance News berichtet. Eine Klärung der regulatorischen Rahmenbedingungen könnte zu einem deutlichen Zufluss institutionellen Kapitals führen.
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