Regulierung digitaler Vermögenswerte: Ein ausgewogener Ansatz für Datenschutz und Sicherheit
Timothy Massad, ehemaliger CFTC-Vorsitzender, plädiert für eine ausgewogene Regulierung digitaler Vermögenswerte, die sowohl den Datenschutz der Nutzer wahrt als auch illegale Aktivitäten bekämpft. Er betont die Notwendigkeit klarer Regeln, insbesondere für Stablecoins, und kritisiert die unzureichende Trennung zwischen verschiedenen Arten digitaler Vermögenswerte an Börsen. Massad sieht die Herausforderung darin, Innovation zu fördern und gleichzeitig Verbraucher und Finanzstabilität zu schützen.

Datenschutz und Regulierung digitaler Vermögenswerte: Die Perspektive von Timothy Massad
Timothy Massad, ehemaliger Vorsitzender der US-amerikanischen Commodity Futures Trading Commission (CFTC), hat sich wiederholt zu den regulatorischen Herausforderungen im Bereich der digitalen Vermögenswerte geäußert, insbesondere im Hinblick auf den Datenschutz. Ein zentraler Punkt seiner Argumentation ist die Notwendigkeit, ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Privatsphäre der Nutzer und der Bekämpfung illegaler Aktivitäten im Zusammenhang mit digitalen Vermögenswerten zu finden. Wie Bitcoin Magazine berichtet, bezeichnete Massad auf der MIT Bitcoin Expo im März 2025 die Entwicklung einer Technologie, die dieses Gleichgewicht ermöglicht, als den "Heiligen Gral" der Branche. Er betonte, dass alltägliche Transaktionen mit digitalen Vermögenswerten, wie beispielsweise der Kauf eines Kaffees, nicht die Offenlegung des Kontostands oder der gesamten Transaktionshistorie erfordern sollten.
Massads Position zu Kryptowährungen ist vielschichtig. Während seiner Amtszeit als CFTC-Vorsitzender (2014-2017) wurde Bitcoin als Rohstoff klassifiziert. Er befürwortet klare Regulierungen und Transparenz und bevorzugt diese gegenüber einer Regulierung durch Strafverfolgung. Gleichzeitig äußerte er Bedenken hinsichtlich der Risiken dezentraler Finanzsysteme (DeFi) und zeigte Skepsis gegenüber selbstverwalteten Wallets im Zusammenhang mit Stablecoins. Gemäß einem Artikel von Ledger Insights vom 11. Februar 2025 kritisierte Massad den STABLE Act, einen Gesetzesentwurf des Repräsentantenhauses zur Regulierung von Stablecoins, und plädierte für eine stärkere Beteiligung der Bundesaufsichtsbehörden. Er argumentierte, dass Verbraucher wahrscheinlich nicht in der Lage seien, eine ausreichende Due Diligence bei Stablecoins durchzuführen, und dass unterschiedliche staatliche Regulierungen zu ungleichen Risiken für Verbraucher führen könnten.
Weiterhin warnte Massad vor den Risiken, die mit der Zahlung von Zinsen auf Stablecoins verbunden sind. Der Ledger Insights Artikel zitiert ihn mit der Befürchtung, dass dies dazu führen könnte, dass Stablecoins als Anlageprodukte und nicht nur als Zahlungsmittel betrachtet werden, was wiederum zu Finanzprodukten ähnlich wie Geldmarktfonds führen könnte, die jedoch von den einzelnen Bundesstaaten reguliert würden. Er betonte die Notwendigkeit klarer Regeln für den Konkurs von Stablecoin-Emittenten und wies auf die Risiken im Zusammenhang mit Repo-Geschäften hin, bei denen Stablecoin-Emittenten Staatsanleihen als Sicherheit für Bargeld hinterlegen.
In einem im April 2021 mit Bloomberg geführten Interview, veröffentlicht auf der Website des Mossavar-Rahmani Center for Business and Government der Harvard Kennedy School, sprach Massad über die Notwendigkeit eines neuen Handelsrahmens für Kryptowährungen zum Schutz von Investoren und zur Verhinderung von Betrug und Manipulation. Er betonte die Wichtigkeit der Klärung der Frage, ob digitale Token als Wertpapiere einzustufen sind.
Ähnlich argumentierte Massad in einem CNBC-Interview vom 6. Juni 2023 für einen neuen Regulierungsrahmen für die Kryptoindustrie, der Investoren schützt und Betrug und Manipulation verhindert. Er kritisierte das Geschäftsmodell vieler Krypto-Börsen und forderte eine bessere Trennung zwischen dem Handel mit Rohstoffen wie Bitcoin und Ether und anderen digitalen Vermögenswerten.
Massads wiederholte Forderung nach einem ausgewogenen Ansatz bei der Regulierung digitaler Vermögenswerte unterstreicht die Komplexität des Themas. Die Herausforderung besteht darin, Innovation zu fördern und gleichzeitig die Risiken für Verbraucher und die Finanzstabilität zu minimieren.
Quellen:
- Cryptonews: https://cryptonews.net/news/bitcoin/30799497/
- Bitcoin Magazine: https://bitcoinmagazine.com/politics/former-cftc-chairman-timothy-massad-on-bitcoin-and-digital-asset-privacy
- U.S. Senate Committee on Banking, Housing, and Urban Affairs: https://www.banking.senate.gov/download/massad-testimony-2-26-25
- Ledger Insights: https://www.ledgerinsights.com/former-cftc-chair-massad-critiques-house-stablecoin-legislation/
- Twitter: https://x.com/timmassad?lang=de
- Harvard Kennedy School: https://www.hks.harvard.edu/centers/mrcbg/programs/growthpolicy/harvards-massad-cryptocurrency-regulation-timothy-massad
- CNBC: https://www.cnbc.com/2023/06/06/former-cftc-chairman-says-crypto-needs-a-new-framework-and-protections.html