Als Reaktion auf die Sperrung russischer USDT-Wallets erwägt die russische Regierung die Entwicklung eigener Stablecoins, die an verschiedene Währungen gekoppelt sein könnten. Dies dient dem Ziel, die finanzielle Souveränität zu stärken und die Abhängigkeit vom westlichen Finanzsystem, insbesondere angesichts der Sanktionen, zu reduzieren. Der Vorstoß erfolgt trotz der ablehnenden Haltung der Zentralbank gegenüber Kryptowährungen für inländische Zahlungen, aber in Anerkennung der zunehmenden Bedeutung von Kryptowährungen für internationale Transaktionen.
Angesichts der Sperrung von USDT-Wallets mit Verbindungen zu Russland prüft die russische Regierung die Entwicklung eigener Stablecoins. Wie Bitcoin.com berichtet, schlug ein hochrangiger Beamter des Finanzministeriums die Schaffung von Stablecoins vor, die an verschiedene Währungen gekoppelt wären. Dollar-gebundene Stablecoins haben aufgrund ihrer Funktion als Brücke zwischen Kryptowährungen und Fiatgeld an Popularität gewonnen, insbesondere da westliche Sanktionen internationale Zahlungen für russische Unternehmen erschweren. Osman Kabaloev, der stellvertretende Leiter der Finanzpolitischen Abteilung des Ministeriums, unterstrich die Notwendigkeit interner Instrumente ähnlich USDT. Die russische Krypto-Börse Garantex berichtete, dass Tether Wallets auf ihrer Plattform mit einem Guthaben von über 30,12 Millionen US-Dollar gesperrt wurden, was nach der Verhängung von EU-Sanktionen zu einer Betriebsunterbrechung führte. Obwohl Zentralbankchefin Elvira Nabiullina die Verwendung von Kryptowährungen für inländische Zahlungen ablehnt, räumte sie ein, dass russische Unternehmen aktiv mit internationalen Kryptowährungstransaktionen experimentieren.
Crypto.news berichtet, dass Moskau die Nutzung von Kryptowährungen für internationale Zahlungen unterstützt. Dies ist eine von mehreren kryptofreundlichen Entwicklungen in Russland. Die Äußerungen des Beamten des russischen Finanzministeriums fallen mit der zunehmenden Bedeutung von Stablecoins im gesamten Zahlungssystem zusammen. Gleichzeitig rücken Stablecoins verstärkt in den Fokus der Regulierungsbehörden – von der EU mit der MiCA-Verordnung bis hin zu neuen Stablecoin-Gesetzen, die derzeit im US-Kongress beraten werden.
Die Sperrung der USDT-Wallets der russischen Krypto-Börse Garantex durch Tether erfolgte Anfang März 2025 und führte zum Einfrieren von 28 Millionen Dollar in USDT. Garantex stellte daraufhin alle seine Dienste vorübergehend ein. In einem Telegram-Post als Reaktion auf die Sperrung erklärte die Börse: "Tether ist in den Krieg gegen den russischen Kryptomarkt eingetreten und hat unsere Wallets im Wert von über 2,5 Milliarden Rubel blockiert... Bitte beachten Sie, dass alle USDT, die sich in russischen Wallets befinden, jetzt bedroht sind. Wie immer sind wir die Ersten, aber nicht die Letzten." Anfang April stufte das US-Finanzministerium über sein Office of Foreign Assets Control (OFAC) Garantex als Vermittler von Transaktionen für die als terroristische Organisation eingestufte Houthi-Gruppe ein. Das OFAC verhängte Sanktionen gegen acht Adressen der Börse.
Wie Bitcoinsensus.com berichtet, deutet die Initiative zur Schaffung eines russischen Stablecoins auf das Bestreben des Landes hin, seine finanzielle Souveränität zu stärken und die Abhängigkeit von westlichen Finanzinstrumenten zu reduzieren. Die Entwicklung eines solchen Instruments könnte ein wichtiger Schritt sein, um die Widerstandsfähigkeit der russischen Wirtschaft gegenüber internationalen Sanktionen und Beschränkungen zu gewährleisten.