Russland wickelt über 80% seiner Exporteinnahmen in Rubel und Währungen "freundlicher" Staaten ab, um die Abhängigkeit vom Dollar und Euro zu reduzieren und den Auswirkungen westlicher Sanktionen entgegenzuwirken. Trotz dieser Bemühungen und Putins Behauptung einer schwindenden Dollar-Dominanz bleibt Russland, insbesondere im Ölhandel, vom Dollar abhängig und Experten warnen vor den wirtschaftlichen Folgen einer vollständigen Abkopplung. Diese Entwicklung spiegelt Russlands Streben nach finanzieller Souveränität im Kontext geopolitischer Spannungen wider.
Russland verringert seine Abhängigkeit vom US-Dollar im internationalen Handel erheblich. Die russische Zentralbank (Bank of Russia) meldet, dass mittlerweile mehr als 80% der Einnahmen großer russischer Exporteure in Rubel und Währungen sogenannter "freundlicher" Staaten abgewickelt werden. Bitcoin News berichtete darüber und zitierte den stellvertretenden Gouverneur Philipp Gabuniya, der den Anteil der "toxischen" Währungen – US-Dollar und Euro – im September 2023 auf 17% bezifferte. Dieser Wandel spiegelt Russlands strategische Ausrichtung wider, sich angesichts der anhaltenden Sanktionen von westlichen Finanzsystemen zu emanzipieren. Die Strategie ist Teil der umfassenderen russischen Bemühungen, die wirtschaftlichen Beziehungen zu Nicht-West-Staaten auszubauen und die Auswirkungen der internationalen Sanktionen abzuschwächen.
Wie Bitcoin News ebenfalls berichtete, kritisierte Präsident Wladimir Putin die US-Wirtschaftspolitik und argumentierte, dass diese die globale Dominanz des Dollars untergrabe. Er hob den Rückgang der Verwendung "toxischer" westlicher Währungen für russische Exporte hervor und betonte das wachsende Vertrauen in nationale Zahlungssysteme und -infrastrukturen. Trotz der Sanktionen erhält Russland laut Reuters weiterhin Dollar- und Euro-Lieferungen in Milliardenhöhe von engen Verbündeten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Türkei. Experten weisen jedoch darauf hin, dass Russland aufgrund der Bedeutung des Dollars im internationalen Handel, insbesondere im Ölgeschäft, weiterhin vom Dollar abhängig bleibt. Business Insider zitiert einen Ökonomen der UC Berkeley, der die Befürchtung äußert, dass ein Verlust des Zugangs zum Dollar die Einnahmen Moskaus erheblich schwächen und das Land in eine schwere Rezession stürzen könnte.
Russlands Bestrebungen, sich vom Dollar zu lösen, müssen im Kontext der geopolitischen Spannungen und der westlichen Sanktionen betrachtet werden. Die Hinwendung zu "freundlichen" Währungen und dem Rubel unterstreicht das Streben nach größerer finanzieller Souveränität. Die genauen langfristigen Folgen dieser Entwicklung sind zwar noch nicht absehbar, doch verdeutlicht sie die anhaltenden Veränderungen in der globalen Finanzlandschaft.
Quellen: - News.Bitcoin.com: Dollar's Role Shrinks as 80% of Russian Export Revenues Shift to Non-Toxic Currencies - News.Bitcoin.com: Putin Says US Dollar Dominance Diminishing as Use of 'Toxic Currencies' Declines - Reuters: Russian rouble at 32-month low, a boon for exporters, minister says - Business Insider: Russia is reportedly receiving shipments of dollars and euros despite sanctions and efforts de-dollarize