Die spanische Polizei zerschlug einen Krypto-Betrugsring, der mithilfe von KI-generierten Deepfakes und falschen Versprechungen rund 21 Millionen Dollar erbeutete. Sechs Verdächtige wurden festgenommen, nachdem sie Investoren mit gefälschten Promi-Werbung und erfundenen Gebühren in die Irre geführt hatten. Die Polizei warnt vor Investitionsangeboten mit unrealistisch hohen Renditen und ohne Risiko.
Die spanische Polizei hat einen groß angelegten Kryptowährungsbetrug aufgedeckt, bei dem mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) rund 21 Millionen Dollar von Investoren erbeutet wurden. Sechs Personen wurden im Rahmen einer zweijährigen Operation festgenommen, wie Cryptonews.net berichtet. Auslöser der Ermittlungen war die Anzeige eines Mannes aus Granada, der 624.000 Euro verloren hatte.
Die Betrüger nutzten laut Polizei täuschend echt aussehende, KI-generierte Videos von Prominenten, um potenzielle Opfer zu Investitionen zu bewegen. Um den Betrug aufrechtzuerhalten, wurden die Opfer unter dem Vorwand, ihre ursprüngliche Investition freizuschalten, zu weiteren Einzahlungen gedrängt. Das System lockte mit hohen Renditen durch Krypto-Investitionen.
Obwohl die spanische Polizei keine spezifischen Kryptowährungen nannte, die von den Betrügern verwendet wurden, warnte sie die Öffentlichkeit vor Investitionen in digitale Vermögenswerte, die hohe Gewinne ohne Risiko versprechen. "Die Nationale Polizei und die Guardia Civil erinnern die Bürger an die Bedeutung extremer Vorsicht angesichts von Investitionsangeboten, die hohe Gewinne und keine Risiken versprechen", so die spanische Polizei.
VnExpress berichtet, dass die Täter mehrere Scheinfirmen gegründet hatten, um ihre Operationen zu verschleiern. Opfer wurden durch Algorithmen identifiziert und über Deepfake-Werbung mit prominenten Persönlichkeiten zum Investieren verleitet. Sobald die Investitionen getätigt waren, behaupteten die Betrüger, die Gelder seien "blockiert" und erforderten zusätzliche Zahlungen zur Freigabe. In einigen Fällen gaben sich die Täter laut WikiFX als Strafverfolgungsbeamte oder Anwälte aus, um weitere Gelder zu erpressen.
Finance Magnates beschreibt, wie die Betrüger ihre Opfer dreifach ausnutzten: zunächst mit gefälschten Krypto-Investitionen, dann als Inkassobüro und schließlich als Europol-Beamte. KI-generierte Deepfakes von Prominenten spielten dabei eine zentrale Rolle. Die Bande ergriff laut Finance Magnates außergewöhnliche Maßnahmen, um ihre Identität zu verbergen. Der mutmaßliche Anführer benutzte Berichten zufolge mehr als 50 verschiedene Identitäten, und die Organisation schuf ein Netzwerk von Scheinfirmen in ganz Spanien, um die illegalen Gewinne zu waschen.
Cointelegraph hebt hervor, dass Experten bereits vor dem Anstieg von KI-gestützten Betrügereien gewarnt hatten. Die Blockchain-Analysefirma Chainalysis erklärte in ihrem Bericht vom 13. Februar 2024, dass generative KI "Betrügereien für schlechte Akteure skalierbarer und erschwinglicher macht".
Die spanische Polizei konnte den Kopf des kriminellen Rings vor seiner Flucht nach Dubai festnehmen. Die sechs Verdächtigen sind zwischen 34 und 57 Jahre alt. Ob die verlorenen Gelder zurückgewonnen werden konnten, ist bisher nicht bekannt. Den Verdächtigen werden Betrug, Geldwäsche und Urkundenfälschung vorgeworfen. Die Ermittlungen dauern an.
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