Trump signalisiert Verhandlungsbereitschaft im Handelsstreit mit China, während die Fed Zurückhaltung übt
Die Finanzmärkte reagierten turbulent auf die jüngsten Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump signalisierte am Donnerstag seine Bereitschaft zu Verhandlungen mit Peking, um die Zölle auf chinesische Importe zu senken. Wie Cryptopolitan berichtet, erklärte Trump vor der Presse im Weißen Haus: "Ich würde gerne einen Deal mit China aushandeln." Gleichzeitig betonte er, China habe die USA "lange Zeit ausgenutzt" und "über alle Maßen abgezockt". Die USA seien dabei, "den Tisch neu zu decken".
Diese Äußerungen fielen mit der Ankündigung des Weißen Hauses zusammen, die Zölle auf chinesische Waren um 20% auf insgesamt 145% zu erhöhen. Diese Nachricht löste starke Kursverluste an den Finanzmärkten und einen Absturz des US-Dollars aus. Der Dow Jones Industrial Average verlor 2,5%, der S&P 500 3,2% und der Nasdaq 4,31%. Es war der fünfte Verlusttag innerhalb der letzten sechs Handelssitzungen. Eine kurze Erholung am Mittwoch, ausgelöst durch Trumps Ankündigung einer 90-tägigen Zollpause für mehrere Länder, wurde damit zunichte gemacht.
Handels-Experten warnen vor den erheblichen Folgen von Trumps neuen Zollsätzen für den Handel zwischen den USA und China. Erica York, Vizepräsidentin für Steuerpolitik beim Center for Federal Tax Policy der Tax Foundation, erklärte gegenüber CNBC, dass bei solch hohen Zollsätzen der Handel weitgehend "zum Erliegen kommen" werde. Sie fügte hinzu, die durchschnittlichen Zollsätze hätten unter Trumps Politik ein Niveau erreicht, das seit den 1940er Jahren nicht mehr gesehen wurde. York betonte außerdem, dass nicht China, sondern US-Unternehmen und Verbraucher die Kosten der Zölle tragen würden.
Mitglieder der Trump-Administration scheinen die Auswirkungen der Zölle auf die US-Börsen jedoch zu verharmlosen. Peter Navarro, Senior Trade Advisor des Weißen Hauses, bezeichnete die Kursverluste gegenüber CNN nach Börsenschluss als "normale Korrektur" nach einem starken Tag und als "keine große Sache". Er kritisierte die Berichterstattung der Finanzmedien über die Zölle und deutete eine politische Motivation an.
China reagierte scharf auf die US-Zölle. Das Büro des chinesischen Außenministeriums in Hongkong veröffentlichte eine Erklärung, in der es die Taktik der Trump-Administration verurteilte. "Wir müssen den USA feierlich sagen, dass ein zölleschwingender Barbar, der versucht, Länder zu zwingen, anzurufen und um Gnade zu bitten, diesen Anruf von China niemals erwarten kann", heißt es in der Erklärung.
Trump zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass seine Beziehung zum chinesischen Präsidenten Xi Jinping, den er als "Freund" bezeichnete, zu einer Lösung führen werde. Er erwarte, dass man "etwas ausarbeiten" werde, "das für beide Länder sehr gut ist".
Die Auswirkungen von Trumps Handelsstreit mit China sind bereits bei kleinen Unternehmen spürbar. In einem am Donnerstag ausgestrahlten Beitrag von Fox News berichtete ein Importeur von Spielzeug für Kinder mit besonderen Bedürfnissen, wie seine Zollrechnung aufgrund der höheren Zölle auf chinesische Importe über Nacht von 26.000 Dollar auf 346.000 Dollar gestiegen sei. "Sie denken, dass das Ausland die Zölle zahlen muss. Das stimmt nicht. Die Zölle werden von den Amerikanern bezahlt", sagte der Geschäftsinhaber.
Trump selbst räumte ein, dass es aufgrund seiner Handelspolitik "Übergangskosten und -probleme" geben werde, betonte aber, dass die Störungen letztendlich die Mühe wert seien. Wie Cryptopolitan Anfang dieser Woche berichtete, sind einige republikanische Politiker unsicher, ob Trump die richtige Entscheidung trifft.
Finanzminister Scott Bessent sagte Reportern, neue Abkommen mit anderen Ländern würden schließlich "mehr Sicherheit in der Handelspolitik" bringen. Handelsminister Howard Lutnick fügte hinzu, dass sich rund 75 Nationen an die USA gewandt hätten, um Handelsabkommen zu besprechen. Trump warnte jedoch, dass die am Mittwoch ausgesetzten Zölle jederzeit wieder eingeführt werden könnten, wenn die Gespräche scheitern.
Die Regierung hat ihre Basiszollsätze von 10% auf die meisten Importe beibehalten, aber im Fall von China scheinen die Sätze täglich zu steigen. "Wir versuchen nur, die Dinge richtig zu machen", sagte Trump kürzlich bei einer Kabinettssitzung. "Es ist nicht persönlich. Es ist Politik. Aber es wird eine schöne Sache werden."
Quellen:
- Cryptopolitan: https://www.cryptopolitan.com/trump-caves-in-would-love-a-deal-with-china/
- Mitrade: https://www.mitrade.com/insights/news/live-news/article-3-754538-20250411
- Reuters: https://www.reuters.com/world/china/trump-says-he-would-love-make-trade-deal-with-china-2025-04-10/
- CNN: https://www.cnn.com/2025/04/10/politics/trump-xi-china-tariffs/index.html
- The Guardian: https://www.theguardian.com/world/2025/apr/10/us-china-trade-war-intensifies-as-beijings-tariffs-come-into-effect-after-trump-pause
- The Guardian: https://www.theguardian.com/business/live/2025/apr/10/trump-tariffs-us-china-eu-trade-war-markets-latest-news-updates?filterKeyEvents=false&page=with%3Ablock-67f73bbe8f08f6017755eb97
- Reuters: https://www.reuters.com/video/watch/idRW593811042025RP1