Larry Fink, CEO von BlackRock, warnt im Zuge des Handelskrieges zwischen den USA und China vor einer drohenden Rezession in den USA und sieht das Land bereits nahe am Abgrund. Er begründet seine pessimistische Prognose mit der anhaltenden Unsicherheit durch die wechselseitigen Zölle, die das Wirtschaftswachstum bremsen. Derweil profitierten sichere Anlagen wie Gold vom schwachen Dollar und den uneinheitlichen Aktienmärkten.
Die Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China belastet die Weltwirtschaft und schürt Rezessionsängste. Am Freitag fiel der US-Dollar auf ein Mehrjahrestief, während sich die US-Aktienmärkte uneinheitlich entwickelten. Larry Fink, CEO des Vermögensverwalters BlackRock, äußerte sich in einem CNBC-Interview („Squawk on the Street“) besorgt über die US-Konjunktur und sieht das Land „sehr nah an einer Rezession, wenn nicht sogar schon mittendrin“, wie Bitcoin.com berichtet. Der Dollar-Index (DYX) erreichte im frühen Handel ein Dreijahrestief von 99,314 Punkten und lag zum Zeitpunkt der Bitcoin.com-Berichterstattung bei 99,827. Nasdaq, Dow Jones und S&P 500 verzeichneten leichte Verluste, während Bitcoin sich knapp unter 82.000 US-Dollar hielt. Gold hingegen profitierte von der Unsicherheit und kletterte auf 3.231 US-Dollar pro Unze – ein Tagesplus von 1,75% und ein Plus von 6,64% in den letzten fünf Tagen.
Fink zeigte sich im CNBC-Interview pessimistisch, was die Entwicklung der US-Wirtschaft betrifft. Obwohl US-Präsident Donald Trump einige der wechselseitigen Zölle – mit Ausnahme jener gegen China – für 90 Tage ausgesetzt hat, erwartet Fink in diesem Zeitraum eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums. „Ich denke, wir werden eine breite Verlangsamung erleben, bis mehr Sicherheit herrscht. Die 90-tägige Frist für die wechselseitigen Zölle bedeutet längere und größere Unsicherheit“, erklärte Fink gegenüber CNBC. Diese Aussagen folgten auf die Veröffentlichung der BlackRock-Ergebnisse für das erste Quartal 2025.
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat sich zuletzt deutlich verschärft. Beide Länder haben hohe Zölle auf die Waren des jeweils anderen erhoben. Wie Bitcoin.com berichtet, hat Präsident Trump die Zölle auf chinesische Importe auf mindestens 145% erhöht und dabei Sektoren wie Stahl, Aluminium, Landwirtschaft und Energie betroffen. China reagierte mit einer Erhöhung der Zölle auf US-Waren von 84% auf 125% und verhängte Exportbeschränkungen für Seltene Erden. Darüber hinaus reichte China Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) ein. Diese Maßnahmen verstärken die Sorgen vor einer globalen Wirtschaftsabkühlung und verunsichern die Märkte. Der chinesische Präsident Xi Jinping betonte in einer Rede, dass es „keine Gewinner in Handelskriegen“ gebe und ein Vorgehen gegen die Welt nur zur Selbstisolation führe.
Finks pessimistische Einschätzung wird von anderen Experten geteilt. Reuters berichtet, dass Fink bereits am 7. April 2025 vor dem Economic Club of New York gewarnt hatte, der Aktienmarkt könne angesichts der Unsicherheit über die Zölle von Präsident Trump um weitere 20% fallen. Er erklärte außerdem, CEOs hätten ihm gegenüber geäußert, dass sich die US-Wirtschaft wahrscheinlich bereits in einer Rezession befinde. Fox Business zitiert Fink mit den Worten: „Die meisten CEOs, mit denen ich spreche, würden sagen, dass wir uns wahrscheinlich gerade in einer Rezession befinden.“ Die Zölle würden voraussichtlich eine Vielzahl von Produkten verteuern und den anhaltenden Inflationsdruck der letzten Monate verschärfen.
Jack Mallers, CEO von Strike, sieht in der aktuellen Situation eine Chance für Bitcoin. Bitcoin.com berichtet, dass er prognostiziert, Bitcoin werde „explodieren“, sobald weitere Fiatwährungen in Umlauf gebracht werden. Mallers argumentiert, dass Bitcoin – neben Gold – für Länder und Investoren, die inmitten wirtschaftlicher Unsicherheit nach knappen Reservewerten suchen, immer attraktiver werde. Er rät Bitcoin-Anlegern, während der Marktvolatilität Ruhe zu bewahren, und betont, wie wichtig es sei, die Natur dessen zu verstehen, was sie besitzen.
CryptoSlate analysiert die Entwicklung von Bitcoin im Vergleich zu anderen Anlageklassen seit der Ankündigung der Zölle. Demnach habe Bitcoin zwar weniger stark verloren als Aktien oder Öl, aber stärker als Anleihen und Gold. Dies zeige, dass Bitcoin trotz des Narrativs vom sicheren Hafen unter akutem Marktstress weiterhin teilweise an die allgemeine Makrovolatilität gebunden sei.
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