Die US-Börsenaufsicht SEC hat unter der Trump-Administration zahlreiche Verfahren gegen Krypto-Unternehmen wie Coinbase und Kraken eingestellt, was einen Strategiewechsel hin zu einer lockereren Regulierung signalisiert. Die Umstrukturierung der Cyber- und Krypto-Einheit der SEC und die Einstellung der Verfahren, teilweise „mit Vorurteil“, deuten auf eine Abkehr von der aggressiven Durchsetzung unter dem vorherigen Vorsitzenden hin und zielen auf einen „vernünftigen Regulierungspfad“ für digitale Vermögenswerte.
Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC hat seit Beginn des Jahres 2025 zwölf Verfahren gegen Unternehmen aus der Krypto-Branche eingestellt. Dies signalisiert eine veränderte Strategie unter der Trump-Administration, die eine Lockerung der Krypto-Regulierungen eingeleitet hat. Zu den betroffenen Unternehmen zählen unter anderem Coinbase, Consensys, Crypto.com, CyberKongz, Gemini, Helium (Nova Labs), Immutable, Kraken, OpenSea, Robinhood Crypto, Uniswap Labs und Yuga Labs. Laut Coin Edition wurden die Verfahren gegen Coinbase und Kraken „mit Vorurteil“ eingestellt, was eine erneute Klageerhebung ausschließt. Die SEC begründete die Einstellung des Verfahrens gegen Coinbase damit, dass die Börse nicht als unregulierte Wertpapierplattform agiert habe. Im Fall von Kraken wurden weder Strafen verhängt noch Änderungen der Geschäftspraktiken gefordert.
Die Untersuchungen gegen die NFT-Plattformen Yuga Labs und OpenSea wurden eingestellt, da die SEC NFTs nach ihrer aktuellen Auslegung nicht als Wertpapiere einstuft. Dies könnte als bedeutender Erfolg für die Krypto-Industrie gewertet werden. Auch bei den anderen genannten Unternehmen zeigt sich ein ähnliches Bild: Klagen wurden entweder eingestellt oder pausiert. Trotzdem gibt es weiterhin zwei laufende Krypto-Verfahren gegen Binance und Tron. Binance wird vorgeworfen, als unregulierte Börse zu operieren und weitere Wertpapierverstöße begangen zu haben. Aktuell haben beide Parteien eine gemeinsame 60-tägige Pause in ihrem laufenden Rechtsstreit beantragt, um Vergleichsverhandlungen zu ermöglichen. Ähnlich verhält es sich bei Tron. Das Verfahren der SEC gegen die Tron Foundation wegen Marktmanipulation und Wertpapierverstößen ist ebenfalls für 60 Tage ausgesetzt, um Vergleichsgespräche zu führen.
Dieser Strategiewechsel der SEC im Jahr 2025 markiert eine deutliche Abkehr von der früheren, stärker auf Durchsetzung fokussierten Vorgehensweise. Wie Cybersecurity Dive berichtet, wurde die für Krypto- und Cyberkriminalität zuständige Einheit der SEC umstrukturiert und in "Cyber and Emerging Technologies Unit" umbenannt. Diese Einheit soll sich auf neue Technologien konzentrieren und Innovationen fördern, während gleichzeitig der Schutz von Investoren gewährleistet wird. Tron Weekly zufolge wurden die Verfahren gegen Kraken, Consensys und Cumberland DRW ebenfalls eingestellt, was die veränderte Regulierungsstrategie der SEC unterstreicht. Sheppard Mullin Richter & Hampton LLP berichtet, dass die SEC unter dem amtierenden Vorsitzenden Mark Uyeda das Ziel verfolgt, einen "vernünftigen Regulierungspfad" für digitale Vermögenswerte zu entwickeln und sich von der aggressiven Durchsetzungsstrategie unter dem ehemaligen Vorsitzenden Gary Gensler zu distanzieren. Sherwood News berichtet, dass die SEC auch ihre Ermittlungen gegen Crypto.com ohne weitere Maßnahmen eingestellt hat.
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