Durch Trumps Zollankündigungen Anfang 2025 erreichte die Volatilität des S&P 500 kurzzeitig Bitcoin-Niveau, was die Besorgnis der Märkte verdeutlicht. Obwohl Bitcoin weiterhin unter Druck geriet, sehen einige Experten im Handelskonflikt und der damit verbundenen Volatilität der traditionellen Märkte eine Chance für Bitcoin als alternative Anlage.
Anfang April 2025, nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, neue Zölle zu erheben, erreichte die Volatilität des S&P 500 Index kurzzeitig ein Niveau, das mit der von Bitcoin vergleichbar ist. Wie Cointelegraph berichtet, schoss der "SPY US Equity Hist Vol"-Wert auf 74 hoch und übertraf damit Bitcoins Volatilität von 71. Dies steht im starken Kontrast zum langfristigen Durchschnitt des S&P 500, der unter 20 liegt und verdeutlicht die Besorgnis der traditionellen Märkte angesichts des Handelskonflikts.
Im Gegensatz zum S&P 500 ist hohe Volatilität für Bitcoin seit jeher charakteristisch. Laut BlackRock ist die Volatilität von Bitcoin immer noch 3,9-mal bzw. 4,6-mal höher als die von Gold bzw. globalen Aktien. Obwohl die Bitcoin-Volatilität im Laufe der Zeit abgenommen hat, schwankt der Kurs weiterhin deutlich stärker als bei etablierten Anlagen.
Trumps Handelskrieg, der mit Zöllen zwischen 10% und 50% auf Importe von wichtigen Handelspartnern drohte, hat die Aktienmärkte in Turbulenzen gestürzt. Trotz eines 90-tägigen Aufschubs einiger Zölle hat die US-Regierung die Abgaben auf chinesische Importe auf mindestens 145% erhöht. Diese Volatilität hat sich auch auf andere Anlageklassen ausgeweitet, insbesondere auf US-Staatsanleihen, die in der betreffenden Woche einen starken Ausverkauf erlebten. Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen steuert auf ihren größten Anstieg seit 2001 zu.
Trotz einer "makroökonomischen Erholung" nach Trumps Zollpause am 9. April, die eine historische Rallye an den US-Aktienmärkten auslöste, blieb Bitcoin unter Druck. Diese Erholung wirkte sich kaum auf Bitcoin oder seine ETFs aus. Laut Analysten von Bitfinex gegenüber Cointelegraph deutet dies auf ein weiterhin vorsichtiges institutionelles Vertrauen hin. "Nach den Rekordzuflüssen im Januar hat sich die ETF-Nachfrage abgekühlt, wobei mehrere Produkte in den letzten Wochen Nettoabflüsse verzeichneten", so die Analysten. "Dies spiegelt das Zögern großer Investoren wider, die möglicherweise auf günstigere Einstiegspunkte oder klarere regulatorische Rahmenbedingungen warten."
Trotz der enttäuschenden Bitcoin-Performance sieht Bitfinex das zweite Quartal bis Ende 2025 positiv für die Anlageklasse. Neue Faktoren wie die staatliche Akkumulation und das Wachstum der Tokenisierung realer Vermögenswerte gewinnen an Bedeutung. Joe Burnett, Director of Market Research bei Unchained, stimmt dem zu und argumentiert, dass Bitcoin attraktiver für langfristige Investoren ist, die sich über die Auswirkungen der Regierungspolitik und des Fiat-Risikos auf ihre Portfolios sorgen.
Während die erhöhte Volatilität des S&P 500 wahrscheinlich vorübergehend ist, stellt Burnett fest, dass die jüngste Entwicklung die Annahme in Frage stellt, traditionelle Märkte seien sicherer, weniger riskant oder stabiler. City AM berichtet, dass einige Krypto-Investoren im durch die Zölle ausgelösten Chaos eine Chance für Bitcoin als sicheren Hafen sehen.
The Motley Fool diskutiert die "Zollresistenz" von Bitcoin und betont die unklaren Auswirkungen der Zölle auf die Wirtschaft und den US-Dollar. Während einige Experten glauben, dass Zölle Bitcoin langfristig stärken könnten, indem sie die Dominanz des Dollars schwächen, argumentieren andere, dass Bitcoin in der Vergangenheit während Rezessionen und Inflationsschüben ebenfalls gefallen ist. Die Auswirkungen teurerer Importe von Mining-Ausrüstung werden ebenfalls als potenzielles Risiko genannt.
Yahoo Finance analysiert die dramatischen Folgen von Trumps "Liberation Day"-Ankündigung und visualisiert die Marktvolatilität anhand von Charts. Der Artikel hebt hervor, wie der S&P 500 in nur drei Tagen über 10% verlor, einer der schlimmsten Ausverkäufe seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Volatilität unterstreicht die Nervosität der Märkte angesichts der unsicheren Handelspolitik.
Investing.com betont die Bedeutung der bevorstehenden Q1-Gewinnsaison als Bewährungsprobe für den S&P 500. Die Gefahr eines Handelskrieges belastet die Unternehmensaussichten und die Anlegerstimmung. Investoren werden neben den Gewinnzahlen besonders auf die Zukunftsprognosen achten, um Einblicke in die Auswirkungen von Zöllen und wirtschaftlichen Unsicherheiten zu erhalten.
NewsBTC vergleicht Trumps Markteinfluss mit der Obama-Ära und stellt fest, dass Bitcoin nach einer kurzen Rallye immer noch deutlich unter seinem Allzeithoch liegt. Der Artikel zieht Parallelen zur Marktlage und der Reaktion auf Obamas Kommentare im Jahr 2009 und deutet an, dass die Investorenpsychologie in Verbindung mit der Fiskalstrategie die Marktrichtung beeinflussen könnte.
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