Die US-Senatorin Elizabeth Warren, bekannt für ihre Krypto-Skepsis, kooperiert überraschend mit Republikanern im Kampf gegen "Debanking", die Verweigerung von Bankdienstleistungen für Krypto-Unternehmen. Sie räumt ein, dass Debanking ein Problem sei und sucht nach den Verantwortlichen, obwohl sie zuvor mit diesen Praktiken in Verbindung gebracht wurde. Die Zusammenarbeit mit Republikanern unterstreicht die zunehmende politische Aufmerksamkeit für das Thema Debanking im US-Finanzsektor.
Die für ihre kritische Haltung gegenüber Kryptowährungen bekannte US-Senatorin Elizabeth Warren hat sich unerwartet bereit erklärt, mit Republikanern zusammenzuarbeiten, um gegen das sogenannte "Debanking" vorzugehen. Wie BTC-ECHO berichtet, äußerte Warren diese Absicht am Mittwoch während einer Sitzung des Bankenausschusses des US-Senats. Sie wolle mit Republikanern, inklusive des ehemaligen Präsidenten Donald Trump, gemeinsam gegen diese Praxis vorgehen. Debanking bezeichnet die Verweigerung von Bankdienstleistungen für Unternehmen und Einzelpersonen, die in der Kryptobranche tätig sind.
Obwohl Warren während der Sitzung den Begriff "Krypto" explizit vermied, räumte sie gegenüber Branchenvertretern ein, dass Debanking in den USA "ein echtes Problem" darstelle. "Das sollte nicht passieren, und wir müssen herausfinden, warum und wer dafür verantwortlich ist", so die Senatorin aus Massachusetts. Diese Aussage steht im krassen Gegensatz zu früheren Äußerungen Warrens. Im November 2025 hatte Brian Armstrong, CEO von Coinbase, Warren beschuldigt, hinter den Debanking-Praktiken der Biden-Administration zu stecken (BTC-ECHO). Nun versicherte Warren Krypto-Unternehmern: "Ich glaube keine Sekunde lang, dass Sie von unserem Bankensystem ausgeschlossen werden sollten."
Besonders bemerkenswert ist Warrens Betonung der Bedeutung des Büros für Verbraucherfinanzschutz (CFPB), das sie 2011 ins Leben gerufen hatte, im Kampf gegen Debanking. Ironischerweise hatte genau diese Behörde kürzlich Druck auf Wallet-Anbieter wie MetaMask und Phantom ausgeübt, wie BTC-ECHO berichtet. Warren unterstrich die Notwendigkeit eines starken CFPB im Kampf gegen Debanking, obwohl Finanzminister Scott Bessent die Behörde erst am Montag geschwächt hatte.
Die republikanischen Mitglieder des Bankenausschusses des US-Senats haben ihrerseits Zeugen für eine Anhörung zum Thema Krypto-Debanking geladen, die am 5. Februar stattfinden soll. Wie Cryptopolitan berichtet, sollen Nathan McCauley (CEO von Anchorage Digital), Evan Hafer (Gründer von Black Rifle Coffee) und Stephen Gannon (Anwalt bei DWT Law) Aussagen zum Umfang des Problems machen.
Auch der Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses hat Untersuchungen zu politischer Voreingenommenheit im Bankensektor eingeleitet. Der Vorsitzende James Comer wirft Banken vor, konservative Aktivisten und Unternehmen mit Verbindungen zu politisch sensiblen Branchen, wie der Kryptobranche, ungerechtfertigt ins Visier zu nehmen. Die Banken weisen diese Vorwürfe jedoch entschieden zurück, wie Cryptopolitan berichtet.
Warrens Meinungsänderung fällt mit Enthüllungen über die Rolle der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) bei der Einführung von Krypto-Restriktionen zusammen. Dokumente der FDIC belegen, dass diese Restriktionen bereits vor der Trump-Administration implementiert wurden, wie Crypto Briefing berichtet.
Die zukünftige Entwicklung der US-Kryptoregulierung bleibt ungewiss. Die Bildung einer neuen "Krypto-Taskforce" innerhalb der SEC und Trumps Ernennung von kryptofreundlichen Beamten deuten auf mögliche Veränderungen hin. Gleichzeitig hat Coinbase die US-Bankenaufsichtsbehörden aufgefordert, die Regeln für Krypto-Banking zu präzisieren, um Debanking zu verhindern. Es bleibt abzuwarten, wie sich Warrens unerwartete Kooperation mit den Republikanern auf die regulatorische Landschaft auswirken wird.
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