Der Zahlungsdienstleister Klarna plant den Einstieg in den Kryptomarkt und sucht Feedback von der Krypto-Community zur optimalen Integration, beispielsweise für Zahlungen mit Stablecoins. CEO Sebastian Siemiatkowski, anfänglich skeptisch gegenüber Kryptowährungen, bestätigt den Schritt und verspricht Updates zur Strategie, während Klarna gleichzeitig auf verbesserte Geschäftszahlen und einen bevorstehenden Börsengang hinarbeitet.
Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna, bekannt für seine "Buy Now, Pay Later"-Angebote, plant den Eintritt in den Kryptomarkt. Dies verkündete CEO und Mitgründer Sebastian Siemiatkowski am Samstag, wie unter anderem cryptobriefing.com berichtet. Siemiatkowski räumte ein, dass Klarna zu den letzten großen Fintech-Unternehmen gehört, die diesen Schritt unternehmen.
Der Klarna-Chef wandte sich an die Krypto-Community, um Feedback zur optimalen Umsetzung der Integration zu erhalten. Nikhil Chandhok, Chief Product and Technology Officer von Circle, schlug die Abwicklung von Händlertransaktionen mittels Stablecoins vor, um schnellere Abläufe und einen verbesserten Cashflow zu gewährleisten. Zusätzlich regte er die Integration von Krypto-Wallets an, um direkte Kryptozahlungen für Klarna-Käufe zu ermöglichen. CoinList CEO Raghav Gulati empfahl Zahlungen mit Stablecoins in kostengünstigen Netzwerken wie Solana und schlug vor, Bitcoin als Inflationsschutz in Klarnas Finanzreserven zu halten. Siemiatkowski versprach, Updates zu Klarnas Krypto-Strategie zu veröffentlichen.
Klarna, gegründet 2005, betreut aktuell 85 Millionen Kunden und arbeitet mit über 500.000 Händlern zusammen. Das Unternehmen wickelt Transaktionen im Wert von 100 Milliarden US-Dollar ab, davon 30% über Debitkarten. Wie cryptobriefing.com weiter ausführt, scheint Siemiatkowskis anfängliche Skepsis gegenüber Bitcoin und Krypto-Assets zu schwinden. Obwohl er deren Potenzial früh erkannte, mahnte er zur Vorsicht bei der Bewerbung als Finanzanlageprodukt ohne entsprechenden Schutz. In einem CNBC-Interview im April 2021 äußerte er Bedenken hinsichtlich des Risikos für Kleinanleger, die spät in den Markt einsteigen und Verluste erleiden könnten.
Klarnas Hauptkonkurrent, Affirm, hatte bereits Ende 2021 zusammen mit NYDIG ein Krypto-Programm gestartet, das Kunden den Kauf und Verkauf von Bitcoin ermöglichte. Dieses Programm wurde jedoch Anfang 2023 eingestellt.
Linas Beliūnas berichtet in seinem Newsletter „FinTech is Eating the World“ vom 18. Dezember 2024, dass Klarna aufgrund des KI-Einsatzes einen Einstellungsstopp verkündet hat. Eine detailliertere Analyse zeige jedoch ein differenzierteres Bild des Einflusses von künstlicher Intelligenz auf das Unternehmen. Beliūnas verweist zudem auf die Layer-2-Blockchain-Initiative der Deutschen Bank, die einen bedeutenden Wandel im traditionellen Finanzwesen ankündige.
In einem weiteren Newsletter vom 15. März 2024 berichtet Beliūnas über PayPals verstärktes Engagement im Bereich Krypto-Überweisungen und die Übernahme von Credova durch Public Square, um BNPL-Optionen für konservative Kunden zu erweitern. Er erwähnt auch den Erwerb eines großen Anteils an Klarna durch einen Mitgründer über eine Offshore-Gesellschaft.
Marcel van Oost, Influencer im Fintech-Bereich, teilte im Dezember 2024 auf LinkedIn mit, dass Klarna einen Börsengang in den USA anstrebe. Er listete zudem zahlreiche weitere Fintech-News auf, darunter die Partnerschaft von PayQuicker mit Thunes und die Eröffnung eines KI-Launchpads durch Paddle. Bereits im November 2024 berichtete van Oost über Klarnas Einführung der „Save Now Pay Later“-Funktion und die Rückkehr von Binance nach Indien. In einem weiteren Post vom November 2024 berichtete van Oost über Klarnas Q3-Gewinn von 216 Millionen SEK und die strategischen Schritte des Unternehmens zur Stärkung seiner Marktposition, darunter die Partnerschaften mit Worldpay, Apple Pay, Google Pay und Adyen.
Fortune berichtete am 31. August 2023, dass Klarna seinen Verlust im ersten Halbjahr um 67% reduziert hat. CEO Siemiatkowski wertete dies als Widerlegung der „Missverständnisse rund um das Geschäftsmodell“. Klarna erzielte im zweiten Quartal einen Gewinn und verzeichnete einen Umsatzanstieg von 17% im Vergleich zum Vorjahr. Das Unternehmen plane seinen Börsengang, sobald sich die Marktbedingungen verbessern, so Siemiatkowski in einem Interview mit der Financial Times.
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