Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC versetzt leitende Mitarbeiter aus ihrer Krypto-Abteilung, darunter den federführenden Ankläger in mehreren Verfahren, was einen Kurswechsel in der Krypto-Regulierung signalisiert. Unter der neuen republikanischen Führung und im Zuge einer kryptofreundlicheren Politik der Trump-Regierung wird eine mildere Gangart gegenüber der Branche erwartet, möglicherweise mit Vergleichen und Rücknahmen von Klagen. Die SEC konzentriert sich nun verstärkt auf die Entwicklung klarer Richtlinien für digitale Vermögenswerte.
Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) signalisiert einen deutlichen Wandel in ihrer Herangehensweise an die Krypto-Branche. Wie news.bitcoin.com berichtet, wurde Jorge Tenreiro, der federführende Ankläger in mehreren prominenten Krypto-Verfahren, in die IT-Abteilung der Behörde versetzt. Dieser Schritt deutet auf eine Abkehr von der harten Linie der vorherigen Führung unter Gary Gensler hin und lässt eine mögliche Annäherung an die Krypto-Industrie erwarten.
Auch Natasha Guinan, eine leitende Anwältin, die an der Entwicklung von Rechnungslegungsrichtlinien beteiligt war, welche die Verwahrung digitaler Vermögenswerte für Banken erschwerten, wurde einer anderen Abteilung zugewiesen. Diese personellen Veränderungen fallen mit der republikanischen Mehrheit in der Aufsichtsbehörde zusammen und werden als Indiz für eine Neuausrichtung hin zu einer kryptofreundlicheren Regulierung interpretiert.
Mehrere Faktoren dürften zu diesem Strategiewechsel beigetragen haben. So unterzeichnete Präsident Trump, ein bekannter Befürworter von Kryptowährungen, am 23. Januar eine Durchführungsverordnung, die Regulierungsbehörden zur Schaffung eines neuen Rahmens für digitale Vermögenswerte auffordert. Darüber hinaus haben Krypto-Unternehmen in politische Aktionskomitees investiert, die deregulierungsfreundliche Gesetzgeber unterstützen. Unter dem amtierenden SEC-Vorsitzenden Mark Uyeda, dem Nachfolger von Gensler, wurde zudem eine spezielle Krypto-Taskforce unter der Leitung von Kommissarin Hester Peirce ins Leben gerufen. Peirce, eine Kritikerin der bisherigen Durchsetzungstaktik der SEC, hat zehn Prioritäten für die Krypto-Regulierung formuliert.
Coinpaprika berichtet, dass die SEC ihre Krypto-Einheit, die zuvor über 50 Anwälte und Mitarbeiter umfasste, verkleinert und einige Mitglieder anderen Abteilungen zuweist. Diese Umstrukturierung unterstreicht den Kurswechsel der Behörde. Wie crypto.news berichtet, konzentriert sich die SEC nun verstärkt auf die Entwicklung klarer Richtlinien für digitale Vermögenswerte, was im Einklang mit Trumps Versprechen steht, das Wachstum der Branche zu fördern.
Unlock Blockchain berichtet, dass David Sacks, der Direktor für Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen im Weißen Haus, auf einer Pressekonferenz die Ziele der neu gegründeten Arbeitsgruppe für digitale Vermögenswerte erläuterte. Eines der Hauptziele ist die Prüfung der Einrichtung einer nationalen Bitcoin-Reserve. Derzeit erwägen 15 Bundesstaaten Bitcoin als strategisches Anlagegut. Zusätzlich wird im Kongress ein neues Stablecoin-Gesetz eingebracht.
Obwohl die SEC in der Vergangenheit einige juristische Erfolge gegen Krypto-Firmen verzeichnen konnte, spekulieren Branchenbeobachter, dass laufende Verfahren, wie beispielsweise der Fall gegen Coinbase Global, unter günstigeren Bedingungen beigelegt oder sogar eingestellt werden könnten. Unter der neuen republikanischen Führung werden Berichten zufolge Vergleiche oder Rücknahmen von Klagen diskutiert, was die Erwartung einer milderen Regulierung verstärkt.
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