Die US-Börsenaufsicht SEC hat neue Richtlinien zur Offenlegungspflicht für Krypto-Wertpapierangebote veröffentlicht, um die Anwendung der Bundeswertpapiergesetze auf Krypto-Assets zu präzisieren. Unternehmen, die Krypto-Wertpapiere emittieren, müssen detaillierte Informationen zu Geschäftsmodell, Risiken und Führungskräften offenlegen, wobei die Transparenz der Geschäftsaktivitäten und die Rolle der Token im Fokus stehen. Obwohl die SEC nicht alle Krypto-Assets als Wertpapiere einstuft, sollen die Richtlinien Unternehmen in der Krypto-Industrie bei der Einhaltung der Wertpapiergesetze unterstützen.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat neue Richtlinien zur Offenlegungspflicht bei Krypto-Wertpapierangeboten veröffentlicht. Ziel der Erklärung der Division of Corporate Finance ist laut Bitcoin.com, die Anwendung der Bundeswertpapiergesetze auf Krypto-Assets zu präzisieren.
Die SEC fordert detaillierte Angaben von Unternehmen, die Wertpapiere im Krypto-Bereich emittieren, unabhängig davon, ob es sich um traditionelle Anlagen wie Anleihen oder um Krypto-Assets wie tokenisierte Sachwerte handelt. Zu den Anforderungen gehören unter anderem die Beschreibung des Geschäftsmodells, der Risikofaktoren und der angebotenen Wertpapiere, eine Liste der Führungskräfte sowie relevante Finanzberichte. CoinDesk hebt hervor, dass die SEC besonders auf die Transparenz der Geschäftsaktivitäten und die Rolle der Token innerhalb dieser Aktivitäten Wert legt.
Die Veröffentlichung dieser Richtlinien erfolgt in einem Umfeld, in dem immer mehr Unternehmen traditionelle Finanzinstrumente wie Wandelanleihen nutzen, um Bitcoin für ihre Reserven zu erwerben. Zudem ist die Anzahl der Anträge für Krypto-ETFs seit der Zulassung der ersten Spot-Bitcoin-ETFs im Januar des Vorjahres stark angestiegen. Stablecoins haben sich etabliert, und im Kongress werden derzeit Gesetze zu deren Regulierung diskutiert. Krypto-Unternehmen wie Circle haben außerdem Börsengänge (IPOs) beantragt.
SEC-Kommissarin Hester Peirce kommentierte die neuen Richtlinien auf X (ehemals Twitter) und betonte: "Wir sagen nicht, dass Ihre Krypto-Assets Wertpapiere sind. Sollten sie es jedoch sein (und wir arbeiten daran, dies zu klären) oder Ihr Unternehmen in der Krypto-Industrie tätig sein, finden Sie hier einige Hinweise zur Offenlegung." Cointelegraph berichtet, dass die SEC Proof-of-Work-Mining von Kryptowährungen, sowohl solo als auch im Pool, nicht als Wertpapiertransaktion im Sinne des Howey-Tests betrachtet.
Die SEC hat in den letzten Monaten vermehrt Richtlinien für den Krypto-Bereich herausgegeben. So wurde im Februar eine Erklärung veröffentlicht, die besagt, dass die meisten Memecoins nicht als Wertpapiere gelten. Diese Entwicklung deutet auf eine veränderte Herangehensweise der SEC unter der Leitung des kommissarischen Vorsitzenden Mark Uyeda hin. U.Today berichtet, dass die SEC unter Uyeda in den letzten zwei Monaten mehr "hilfreiche Leitlinien" zu Krypto herausgegeben hat als alle anderen US-Behörden zusammen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese neuen Richtlinien auf die Entwicklung des Krypto-Marktes in den USA auswirken werden.