Russland und Indien wickeln den Großteil ihres bilateralen Handels, etwa 90%, bereits in ihren Landeswährungen Rubel und Rupie ab. Dies ist Teil der BRICS-Strategie, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren und alternative Finanzwege zu etablieren, obwohl der Dollar weiterhin die dominierende Währung im Welthandel bleibt.
Die BRICS-Staaten intensivieren ihre Bestrebungen, die Vormachtstellung des US-Dollars im internationalen Handel zu schwächen. Russland und Indien gehen dabei voran und nutzen verstärkt ihre eigenen Währungen für bilaterale Geschäfte. Laut einem Bericht der Carnegie Endowment for International Peace vom Dezember 2023 werden bereits 90% der direkten Transaktionen zwischen Russland und Indien in Rubel und Rupien abgewickelt. Dieser Trend verdeutlicht das Bestreben, die Abhängigkeit vom Dollar zu reduzieren und alternative Finanzwege zu schaffen.
Die Dedollarisierung, also die Abkehr vom Dollar als globale Reservewährung, ist ein langfristiges Ziel der BRICS-Gruppe (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika). Wie der Wikipedia-Artikel zum Thema "Dedollarisierung" erläutert, suchen viele Länder nach Alternativen zum dollarbasierten System, um ihre wirtschaftliche Souveränität zu stärken und sich vor möglichen Sanktionen zu schützen. Die jüngste Erweiterung der BRICS-Gruppe um Länder wie Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate unterstreicht diese Entwicklung.
Die Gründe für die Dedollarisierung sind vielfältig. Neben geopolitischen Erwägungen spielen auch wirtschaftliche Faktoren eine Rolle. Kursschwankungen des Dollars und die Abhängigkeit von der US-amerikanischen Geldpolitik veranlassen viele Länder, nach stabileren Alternativen zu suchen. Der Bericht der Carnegie Endowment hebt hervor, dass einige BRICS-Länder, darunter Argentinien, Äthiopien und Ägypten, mit Dollar-Knappheit zu kämpfen haben, was die Suche nach alternativen Zahlungsmitteln zusätzlich beschleunigt.
Trotz der Fortschritte bei der Dedollarisierung bleibt der Dollar weiterhin die dominierende Währung im Welthandel. Der Carnegie Endowment Bericht weist darauf hin, dass der Dollar im Jahr 2022 an über 97% der Transaktionen mit indischen Rupien, 95% mit brasilianischen Real, 94% mit chinesischen Renminbi und 88% mit südafrikanischen Rand beteiligt war. Die Liquidität und die etablierte Infrastruktur des Dollar-basierten Systems stellen nach wie vor ein großes Hindernis für eine vollständige Abkehr vom Dollar dar.
Auch die technische Infrastruktur spielt eine entscheidende Rolle. PvP-Systeme (Payment-versus-Payment) sind wichtig für die Abwicklung von Devisengeschäften und minimieren das Risiko von Zahlungsausfällen. Der Carnegie Endowment Bericht betont, dass der südafrikanische Rand die einzige BRICS-Währung ist, die für die Abwicklung über das weltweit dominierende PvP-System zugelassen ist. Dies verdeutlicht die Herausforderungen bei der Etablierung alternativer Zahlungssysteme.
Die Bestrebungen zur Dedollarisierung beschränken sich nicht nur auf den Warenhandel. Wie Cryptonews.net berichtet, setzen Russland und Indien auch bei anderen Transaktionen verstärkt auf ihre Landeswährungen. Dies zeigt, dass der Trend zur Dedollarisierung über den reinen Güterhandel hinausgeht und auch andere Bereiche der internationalen Finanzbeziehungen erfasst.