Fed-Chef Jerome Powell bekräftigt seine Unterstützung für eine Regulierung von Stablecoins und betont die Notwendigkeit klarer gesetzlicher Rahmenbedingungen für diese digitalen Vermögenswerte, insbesondere im Hinblick auf Verbraucherschutz. Er sieht in Stablecoins großes Potenzial, welches aber nur durch Transparenz und eine solide Regulierung sicher ausgeschöpft werden kann. Powell arbeitet mit dem Kongress an einer entsprechenden Gesetzgebung, um das Vertrauen in diesen wachsenden Markt zu stärken.
Mit der zunehmenden Verbreitung digitaler Vermögenswerte im Mainstream wird die Etablierung klarer gesetzlicher Rahmenbedingungen für Stablecoins immer wichtiger. US-Notenbankchef Jerome Powell unterstützt diese Entwicklung und bezeichnet sie als "gute Idee", wie Cointelegraph berichtet.
Am 16. April äußerte sich Powell im Rahmen einer Diskussionsrunde des Economic Club of Chicago zur Kryptoindustrie. Stablecoins, so Powell, seien digitale Produkte mit großem Potenzial, die jedoch einen angemessenen Verbraucherschutz gewährleisten müssen. Nach einer Phase geprägt von "Pleiten und Betrügereien" sieht er nun einen Anwendungsfall mit breiter Anziehungskraft für Verbraucher.
Powell erinnerte daran, dass die Fed bereits während der turbulenten Jahre 2022 und 2023 mit dem Kongress an einem gesetzlichen Rahmen für Stablecoins gearbeitet hatte. Dieser Versuch scheiterte damals, obwohl er einen guten Ausgangspunkt geboten hätte. Nun, da sich das Umfeld verändert und der Sektor stärker im Mainstream ankommt, befasst sich der Kongress erneut mit dem Thema. Ein entsprechendes Gesetz sei, abhängig von dessen Ausgestaltung, eine gute und notwendige Maßnahme, so Powell.
Wie Cryptonews.com.au berichtet, ist dies nicht das erste Mal, dass Powell die Notwendigkeit einer Stablecoin-Regulierung betont. Bereits im Juni 2023 erklärte er vor dem House Financial Services Committee, dass Stablecoins eine Form von Geld darstellen und daher eine robuste bundesstaatliche Aufsicht erfordern.
Die Unterstützung für eine Stablecoin-Gesetzgebung wächst. Cointelegraph zufolge hat die Wahl von US-Präsident Donald Trump eine neue Ära kryptofreundlicher Ernennungen und politischer Veränderungen eingeläutet, die Amerika zu einer führenden Macht im Bereich digitaler Vermögenswerte machen könnten. Mit der Gründung des President’s Council of Advisers on Digital Assets unter der Leitung von Bo Hines Anfang des Jahres begann die formelle Anerkennung von Kryptowährungen in Washington. Hines betonte die hohe Priorität eines umfassenden Stablecoin-Gesetzes auf einem Digital Asset Summit in New York. Nach der Verabschiedung des GENIUS Act durch den Senatsausschuss für Bankenwesen könnte ein endgültiger Gesetzesentwurf innerhalb der nächsten zwei Monate dem Präsidenten vorgelegt werden.
An den US-Dollar gekoppelte Stablecoins sind die mit Abstand beliebtesten Token für Überweisungen und den Handel mit Kryptowährungen. Laut RWA.xyz beträgt der Gesamtwert aller Stablecoins derzeit 227 Milliarden US-Dollar, wobei USDC und USDt über 88% des Gesamtmarktes ausmachen.
Auch Christopher Waller, Gouverneur der Federal Reserve, äußerte sich laut Yahoo Finance positiv über Stablecoins und sieht sie als wichtigen Bestandteil des Zahlungssystems. Er befürwortet Gesetze wie den GENIUS Act und den STABLE Act, sieht aber keine Notwendigkeit für eine staatliche digitale Währung. Er präferiert es, den privaten Sektor Lösungen entwickeln zu lassen.
PYMNTS berichtet, dass Powell den Kongress für das bisherige Scheitern einer Einigung zur Stablecoin-Regulierung kritisiert hat. Er betonte, dass alles, was als Geld betrachtet wird, auch entsprechend reguliert werden muss. Stablecoins müssten die Eigenschaften von Geld aufweisen, um nicht zu einem weiteren Konsumprodukt zu verkommen, dessen Funktionieren nicht immer gewährleistet ist. Klarheit, Transparenz und die vollständige Deckung durch liquide, hochwertige Vermögenswerte seien unerlässlich. Regulierung bedeute nicht die Behinderung von Innovation, sondern die Schaffung eines sicheren und angemessenen Rahmens.