Trumps Zollerhöhungen verursachen Turbulenzen an den Finanzmärkten und treiben Investoren in alternative Anlagen wie Bitcoin und tokenisierte Sachwerte, was die Besorgnis über die Stabilität des traditionellen Finanzsystems widerspiegelt. Während einige Analysten die Zölle als Verhandlungstaktik betrachten, warnen andere vor den Risiken für das globale Wachstum und die Möglichkeit weiterer Schocks für das Finanzsystem. Die Unsicherheit über die langfristigen Folgen von Trumps Zollpolitik bleibt bestehen.
Die jüngsten Zollerhöhungen durch US-Präsident Donald Trump haben Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten ausgelöst und werfen Fragen zur Stabilität des internationalen Finanzsystems auf. Laut Cointelegraph treiben die wachsenden Handelsspannungen und die erneute Unsicherheit Investoren in alternative Anlagen, darunter Bitcoin und tokenisierte Real-World Assets (RWAs). Diese Entwicklung spiegelt die zunehmende Besorgnis über die langfristige Stabilität des traditionellen Finanzsystems wider.
Trotz Trumps Ankündigung einer 90-tägigen Pause für höhere Zölle gegen die meisten Länder am 9. April und der Rücksetzung der Zollsätze auf 10% bleiben die globalen Handelsspannungen bestehen. Gleichzeitig erhöhte Trump die Zölle auf chinesische Waren von 10% auf 25%, wie die Financial Times am 9. April berichtete.
Diese Zolleskalation ist mehr als nur ein Handelsstreit; sie offenbart tiefere Risse im globalen Finanzsystem, so Teddy Pornprinya, Mitbegründer von Plume, einer Blockchain-Plattform für tokenisierte RWAs. Angesichts der hohen Verschuldung der USA und Chinas warnt Pornprinya vor einer verstärkten Abhängigkeit von inflationären Instrumenten, einschließlich einer möglichen Abwertung des chinesischen Yuan. Diese Dynamik werde die Widerstandsfähigkeit aller Anlageklassen auf die Probe stellen und die Akzeptanz von tokenisierten Kredit- und Privatrenditeprodukten fördern, die nicht dem Risiko einer staatlichen Abwertung ausgesetzt sind.
Die Besorgnis über die Zölle führte laut Cointelegraph dazu, dass das Handelsvolumen von tokenisiertem Gold in dieser Woche ein Zweijahreshoch erreichte und erstmals seit der US-Bankenkrise 2023 die Marke von 1 Milliarde US-Dollar überschritt. Auch Onchain-RWAs übertrafen am 9. April ihr Allzeithoch von 20 Milliarden US-Dollar, wobei tokenisierte Privatkredite mit 12,7 Milliarden US-Dollar den größten Anteil ausmachten, wie Daten von RWA.xyz zeigen. Einige Branchenbeobachter erwarten, dass die mangelnde Aufwärtsdynamik von Bitcoin die RWAs bis Ende 2025 auf ein Allzeithoch von 50 Milliarden US-Dollar treiben könnte, da ihre erhöhte Liquidität dazu beitragen wird, einen erheblichen Anteil des 450 Billionen US-Dollar schweren globalen Vermögensmarktes anzuziehen.
Analysten der Krypto-Börse Bitfinex sehen die Zollerhöhung jedoch nicht als langfristige politische Veränderung. Sie betrachten die Zolldrohungen der US-Regierung als Verhandlungstaktik, um andere Länder zu niedrigeren Zöllen auf amerikanische Waren und Dienstleistungen zu bewegen. Auch Raoul Pal, Gründer und CEO von Global Macro Investor, interpretiert die Zollverhandlungen lediglich als "Posing" der USA, um eine Einigung mit China zu erzielen.
Der Ton der Verhandlungen könnte die Erholung globaler Risikoanlagen, einschließlich des Kryptomarktes, beeinflussen. Analysten von Nansen prognostizieren eine 70%ige Wahrscheinlichkeit, dass der Kryptomarkt bis Juni 2025 seinen Tiefpunkt erreicht, bevor er sich wieder erholt. Die Bank of England warnt ebenfalls vor den Risiken der Zölle für das globale Wachstum und die erhöhte Wahrscheinlichkeit "schwerer Schocks" für das Finanzsystem. Wie der Guardian berichtet, belasten die Zölle die Staatsfinanzen und erhöhen das Risiko einer "weiteren scharfen Korrektur" der Finanzmärkte. Dies könnte zu Belastungen für verschuldete Unternehmen führen und es Regierungen erschweren, Geld zu leihen und ihre Schulden zu refinanzieren.
Sky News berichtet, dass die US-Märkte trotz der globalen Erholung nach der Zollpause negativ eröffneten. Die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Zölle bleibt bestehen. Die EU pausiert ihre Vergeltungszölle ebenfalls für 90 Tage und hofft auf Verhandlungen. China hingegen sieht in der Situation möglicherweise eine Chance, die globale Hegemonie der USA in Frage zu stellen.
Geopolitics Unplugged analysiert Trumps Zollstrategie als Schockintervention, um Handelspartner zu Verhandlungen zu bewegen. Die Ungleichheiten im globalen Handel, insbesondere die hohen Zölle, die andere Länder auf US-Exporte erheben, während die USA relativ niedrige Zölle auf Importe erheben, sind ein zentraler Punkt dieser Analyse. Trump nutzt die Marktmacht der USA, um Druck auf andere Länder auszuüben und sie zu Zugeständnissen zu bewegen. Die Wirksamkeit und die langfristigen Folgen dieser Strategie bleiben jedoch abzuwarten. 9News berichtet über Trumps Drohung, zusätzliche Zölle auf China zu erheben, falls das Land seine "langfristigen Handelsverstöße" nicht zurücknimmt. Diese Drohung erfolgte trotz des anhaltenden Kursverfalls an den Aktienmärkten. Trump verteidigt seine Zollpolitik als notwendig, um die heimische Produktion wiederaufzubauen und die Handelsbeziehungen mit anderen Ländern neu zu gestalten.
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