Aufgrund neuer Offenlegungspflichten der US-Börsenaufsicht SEC hat BlackRock, der weltgrößte Vermögensverwalter, seine Treffen mit Unternehmen vorläufig ausgesetzt. Die neuen Regeln erschweren die Einflussnahme auf Unternehmensentscheidungen, insbesondere für Fondsmanager mit großen Aktienanteilen, und zwingen BlackRock zur Anpassung seiner Engagement-Strategie. Dies geschieht inmitten politischer Kritik an der ESG-Fokussierung des Unternehmens.
Der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock hat seine „Stewardship“-Treffen mit Unternehmen vorübergehend ausgesetzt. Grund dafür sind neue Richtlinien der US-Börsenaufsicht SEC zur Offenlegungspflicht bei der Einflussnahme auf Unternehmensentscheidungen, wie Cryptopolitan und andere Medien berichten. Die neuen Regeln erschweren es Vermögensverwaltern, sich für Veränderungen in der Unternehmensführung stark zu machen, ohne verstärkt kontrolliert zu werden. Besonders Fondsmanager mit Aktienanteilen von über 5% an einem Unternehmen sind betroffen. Bisher galten sie als passive Investoren und konnten bei Gesprächen mit Unternehmen das vereinfachte 13-G-Formular nutzen. Nun könnten solche Engagements die Einreichung des detaillierteren 13-D-Formulars erfordern, das üblicherweise von aktivistischen Investoren verwendet wird, die einen signifikanten Einfluss auf Unternehmensentscheidungen anstreben. Die Financial Times zitiert einen Rechtsexperten, der die neuen Richtlinien als „Granate“ bezeichnet, die „mitten in laufenden Proxy-Fights explodiert“ sei.
Die SEC-Änderungen betreffen insbesondere die Berücksichtigung von ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales und Governance) bei Investitionsentscheidungen. Wie Pune.News berichtet, hat BlackRock aufgrund der Unsicherheit über den Umfang zukünftiger Engagements Treffen mit einigen Unternehmen pausiert. Die SEC zielt mit ihrer Entscheidung auf die Macht großer Fondsmanager, insbesondere solcher mit erheblichen Anteilen an US-Unternehmen durch Indexfonds. Die neuen Regeln verlangen detailliertere Angaben zur Beteiligung des Investors und zum Investitionszweck. Auch die Meldefristen für Aktienkäufe und -verkäufe wurden verkürzt. Investors Hangout hebt hervor, dass BlackRock mit der Aussetzung der Treffen einen vorsichtigen Weg wählt, um die neuen SEC-Richtlinien vollständig einzuhalten.
Die neuen Vorschriften fallen in eine Zeit zunehmender politischer Kritik an BlackRock, vor allem von konservativen US-Gesetzgebern. Diese argumentieren, dass die Fokussierung auf ESG-Kriterien einen unangemessenen Einfluss auf die US-Wirtschaft ausübt. Sri Lanka Guardian erwähnt, dass die Bestätigung eines von Trump ernannten SEC-Vorsitzenden durch den Senat noch aussteht. Die Verschärfung der Vorschriften steht im Einklang mit den Bemühungen der Behörde, die unter der Biden-Administration eingeführten Richtlinien zurückzunehmen. Ungeachtet der regulatorischen Herausforderungen verfolgt BlackRock weiterhin seine Expansionspläne in Indien und plant, seine KI-Kapazitäten und Support-Center in der Region auszubauen. Pune.News berichtet, dass BlackRock 1.200 Ingenieure und Datenexperten einstellen will, um diese Bereiche zu stärken. Die geplante Übernahme von Preqin soll die globalen Kapazitäten von BlackRock in Indien zusätzlich erweitern.
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