Im eskalierenden Handelskrieg zwischen den USA und China erwägt die Trump-Administration laut Medienberichten, chinesische Unternehmen von US-Börsen auszuschließen (Delisting). Dies würde geschehen, wenn die Unternehmen ihre Finanzen nicht transparent offenlegen und ihre Verbindungen zur chinesischen Regierung nicht klären. Der mögliche neue SEC-Vorsitzende Paul Atkins soll das Thema priorisieren.
Die Spannungen zwischen den USA und China im Handelskonflikt nehmen weiter zu. Gerüchte über den nächsten möglichen Schritt der US-Regierung kursieren. Wie Fox News-Korrespondent Charles Gasparino berichtet und cryptonews.net aufgreift, erwägt die Trump-Administration offenbar, chinesische Unternehmen von US-Börsen auszuschließen (Delisting).
Paul Atkins, der voraussichtlich neuer Vorsitzender der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) wird, soll dieses Thema nach seinem Amtsantritt zur Priorität machen. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Handelskrieges mit China wird die Möglichkeit eines Delistings geprüft. Im republikanischen Flügel des Kongresses verstärkt sich offenbar der Druck, chinesische Unternehmen von den US-Märkten zu entfernen.
US-Gesetze ermöglichen das Delisting chinesischer Unternehmen, wenn diese ihre Finanzunterlagen nicht für Prüfungen öffnen und ihre Verbindungen zur chinesischen Regierung nicht transparent offenlegen. Besondere Aufmerksamkeit der Gesetzgeber gilt den sogenannten "Golden Shares", die der chinesischen Regierung direkte Kontrolle über börsennotierte Unternehmen ermöglichen. Diese Aktien stehen in der Kritik, da sie den Einfluss des chinesischen Staates auf die Unternehmensführung verstärken.
Die chinesische Wirtschaft steht nach Jahren starken Wachstums seit dem Ende der strikten Covid-19-Maßnahmen unter Druck. Schwache Inlandsnachfrage, hohe Arbeitslosigkeit und eine anhaltende Immobilienkrise belasten das Land. Wie abc.net.au berichtet, verfügt die chinesische Regierung über verschiedene Instrumente zur Stabilisierung der Wirtschaft. Dazu gehören Maßnahmen zur Stützung des Aktienmarktes, die Kontrolle der Medienberichterstattung und die Veröffentlichung positiver Wirtschaftsdaten. China versucht außerdem, den Binnenkonsum anzukurbeln und die Exporte in andere Märkte wie die EU und Ostasien zu steigern. Präsident Xi Jinping plant offizielle Besuche in Malaysia, Vietnam und Kambodscha, bei denen Handelsfragen im Vordergrund stehen werden.
Parallel dazu führt der chinesische Handelsminister Wang Wentao Gespräche mit EU-Amtskollegen und dem Vorsitzenden der ASEAN. Peking hat außerdem Treffen mit Vertretern von über 20 US-Unternehmen, darunter Tesla, GE Healthcare und Medtronic, einberufen, um das "Bekenntnis zur Öffnung" zu bekräftigen. Laut abc.net.au ist Chinas größter Vorteil im Handelskrieg die psychologische Geschlossenheit der Bevölkerung, die die Maßnahmen gegen den US-Druck als gerechtfertigt betrachtet.
In den USA stößt Trumps Eskalation der Zölle hingegen auf zunehmende Skepsis. Eine Reuters/Ipsos-Umfrage zeigt, dass drei von vier Amerikanern aufgrund der neuen Zölle mit Preissteigerungen rechnen, was die Angst vor höheren Lebenshaltungskosten in Zeiten anhaltender Inflation schürt. Wie nbcrightnow.com berichtet, fiel der S&P 500 um 5%, nachdem das Weiße Haus klarstellte, dass chinesische Importe mit 145% und nicht mit den zuvor von Trump genannten 125% belegt werden.
China hat verschiedene Möglichkeiten, im Handelskrieg zu reagieren. Dazu gehören gezielte Vergeltungsmaßnahmen gegen Sektoren, die Trumps Wählerbasis besonders treffen, wie die Landwirtschaft und Finanzdienstleistungen. China könnte auch verstärkt regulatorische Hürden errichten und seine "Liste unzuverlässiger Unternehmen" erweitern, um amerikanische Firmen ins Visier zu nehmen. Ziel ist es, amerikanischen Unternehmen Druck zu machen, Trump zu Verhandlungen zu bewegen, selbst wenn dieser zunächst nicht gesprächsbereit ist.
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