Peter Schiff kritisiert die Stresstests der US-Notenbank, da sie seiner Meinung nach das wahrscheinlichste Krisenszenario, eine Stagflation mit gleichzeitig steigenden Zinsen und Inflation, nicht berücksichtigen. Er warnt vor einem Zusammenbruch des Bankensystems, sollte dieses Szenario eintreten, und sieht die Banken aufgrund hoher Verschuldung und niedriger Zinsen generell als insolvent.
Der Ökonom Peter Schiff übt Kritik an den Stresstests der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) und warnt vor einem potenziellen Zusammenbruch des Bankensystems im Falle einer Stagflation. Wie Bitcoin.com berichtet, konzentrieren sich die Tests der Fed seiner Ansicht nach nicht auf das wahrscheinlichste Krisenszenario: eine Rezession, die mit gleichzeitig steigenden Zinsen und Inflation einhergeht.
Am 5. Februar veröffentlichte die Fed ihre Stresstest-Szenarien für 2025. Diese durch den Dodd-Frank Act vorgeschriebenen Tests sollen die Widerstandsfähigkeit der größten US-Banken gegenüber verschiedenen hypothetischen wirtschaftlichen Schocks bewerten. Ziel ist es sicherzustellen, dass die Institute auch in Krisenzeiten ausreichend Kapitalreserven für die Kreditvergabe besitzen.
Die Szenarien für 2025 umfassen ein Basisszenario, das die erwarteten Wirtschaftstrends widerspiegelt, und ein "stark negatives" Szenario, das eine tiefe Rezession mit erheblichen Rückgängen der Vermögenspreise und erhöhter Marktvolatilität simuliert. Schiff kritisiert jedoch die den Tests zugrunde liegenden Annahmen. Auf der Social-Media-Plattform X erklärte er, dass die Fed im "stark negativen" Szenario von einer Rezession mit stark sinkenden Zinsen und Inflation ausgehe. Ein Szenario, das eine Rezession mit gleichzeitig steigenden Zinsen und Inflation berücksichtigt, wurde nicht getestet.
Schiff argumentiert, die Fed ignoriere die Gefahr einer Stagflation bewusst, da keine große Bank eine solche Krise überstehen würde. Dies bestätigt seiner Meinung nach seine These von der extremen Fragilität des Finanzsystems.
Das "stark negative" Szenario der Fed prognostiziert einen Anstieg der Arbeitslosenquote in den USA von 4,1% Ende 2024 auf einen Höchststand von 10% im dritten Quartal 2026. Darüber hinaus rechnet dieses Szenario mit einem starken Wirtschaftsabschwung mit einem Rückgang des realen BIP um 7,8%, einem Rückgang der Immobilienpreise um 33% und einem Rückgang der Gewerbeimmobilienwerte um 30%.
Zusätzlich werden Banken mit erheblichen Handelsaktivitäten einem extremen finanziellen Stress ausgesetzt, und die Auswirkungen des Ausfalls eines wichtigen Kontrahenten werden untersucht. Diese Elemente sollen die Fähigkeit der Banken messen, finanzielle Schocks zu absorbieren und weiterhin effektiv zu arbeiten.
Schiff äußerte auch in anderen Zusammenhängen Bedenken hinsichtlich der Stabilität des Bankensystems. So warnte er beispielsweise in einem Interview mit David Lin, dass alle Banken aufgrund der hohen Verschuldung und der niedrigen Zinsen insolvent seien. Er prognostizierte einen Ansturm auf die Banken und deren Zusammenbruch. Schiff argumentiert, die Regierung könne die Banken nur durch massive Inflation retten, was wiederum die Kaufkraft der Einlagen zerstören würde. Unabhängig vom Ausgang der Krise würden die Bankkunden seiner Ansicht nach erhebliche Verluste erleiden.
Auch Coinpedia berichtete über Schiffs pessimistische Prognosen für den Kryptomarkt. Er erwartet einen Crash für Gold, Silber und Bitcoin, insbesondere im Falle einer Wiederwahl von Donald Trump. Die Einführung von Ethereum-ETFs sieht Schiff als möglichen Katalysator für einen Krypto-Abschwung.