Die von der Trump-Administration gewährten Zollerleichterungen für Elektronikartikel sind laut Handelsminister Howard Lutnick nur vorübergehend. Ziel sei es, die Produktion von Halbleitern und Flachbildschirmen in den USA zu fördern und neue, gezielte Zölle auf diese Produkte in ein bis zwei Monaten einzuführen. China kritisiert die Maßnahmen als unzureichend und fordert die vollständige Aufhebung der Zölle.
Die von der Trump-Administration gewährten Zollerleichterungen für diverse Elektronikartikel sind offenbar nicht von Dauer. Handelsminister Howard Lutnick erklärte am Sonntag, die Entscheidung des Weißen Hauses, Produkte wie Smartphones, Computer und andere Unterhaltungselektronik von den kürzlich eingeführten Zöllen auszunehmen, sei lediglich vorübergehend. Laut CoinDesk werden in ein bis zwei Monaten neue, speziell auf Halbleiter ausgerichtete Zölle erwartet.
„All diese Produkte fallen unter die Kategorie Halbleiter und werden einer besonderen Art von Zoll unterliegen, um sicherzustellen, dass ihre Produktion wieder in die USA verlagert wird“, so Lutnick in einem Interview mit ABC's "This Week". Das Ziel sei die Förderung der Chip- und Flachbildschirm-Produktion in den USA und die Reduzierung der Abhängigkeit von asiatischen Herstellern. Diese Klarstellung folgte auf eine Mitteilung der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde vom Freitag, die eine vorübergehende Befreiung bestimmter Elektronikartikel von den von Präsident Donald Trump angekündigten Gegenzöllen vorsah. ABC News zufolge betonte Lutnick, dass dieselben Artikel bald unter eine gezieltere Regelung fallen würden, die sich an "nationalen Sicherheits"-Industrien wie Halbleitern und Pharmazeutika orientiere.
„Wir brauchen Chips und wir brauchen Flachbildschirme – wir brauchen diese Dinge in Amerika produziert“, sagte Lutnick. Wie die New York Post berichtet, hatte Trumps Team am Freitag eine Regelung eingereicht, die eine Vielzahl von Elektronikgeräten von den "reziproken" Zöllen auf chinesische Importe in die USA ausnahm. Diese Entscheidung verschaffte Apple und anderen Herstellern von Unterhaltungselektronik eine Atempause, denen im Rahmen der neuen Regeln Zölle von bis zu 145 % drohten.
Der Bitcoin-Kurs fiel aufgrund der Schlagzeilen über Lutnicks Äußerungen um etwa 1 %, bevor er sich wieder auf die Marke von 84.000 US-Dollar erholte. Der breitere Kryptomarkt, gemessen am CoinDesk 20 (CD20)-Index, ist laut CoinDesk in den letzten 24 Stunden um etwa 1,6 % gefallen.
China hat die USA aufgefordert, ihre Gegenzölle vollständig aufzuheben und ihre Fehler zu korrigieren. Die Ausnahmen seien angesichts des anhaltenden Handelskriegs unzureichend, so die Times of India. Ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums erklärte: „Wir fordern die USA dringend auf, ... einen großen Schritt zu tun, um ihre Fehler zu korrigieren, die falsche Praxis der 'reziproken Zölle' vollständig aufzuheben und zum richtigen Weg des gegenseitigen Respekts zurückzukehren.“
Lutnick erklärte weiter, die Trump-Administration wolle auch die Pharmaindustrie mit Zollanreizen dazu bewegen, ihre Produktion wieder in die USA zu verlagern. "Wir können uns nicht von anderen Ländern abhängig machen, wenn es um grundlegende Dinge geht, die wir brauchen", sagte Lutnick. "Dies ist also keine dauerhafte Ausnahme. Sie stellt lediglich klar, dass über diese Dinge nicht mit anderen Ländern verhandelt werden kann. Es handelt sich um Dinge, die der nationalen Sicherheit dienen und die in Amerika hergestellt werden müssen."